Der brasilianische Unternehmer mit Wurzeln in Hamburg soll Anleger getäuscht haben. Behörden wollen 500 Millionen Euro seines Vermögens einfrieren. Ihm drohen bei einer Verurteilung bis zu 13 Jahre Haft.

Brasilia/Hamburg. In Brasilien haben die Strafverfolger Anklage gegen den deutschstämmigen Großunternehmer Eike Batista erhoben wegen Marktmanipulation. Knapp ein Jahr nach dem Insolvenzantrag seines Ölkonzerns OGX wollen die Behörden nun Vermögenswerte Batistas über umgerechnet knapp 500 Millionen Euro einfrieren, wie die Staatsanwaltschaft in Rio de Janeiro am Sonnabend mitteilte. Mit dem Geld sollen geprellte Investoren entschädigt werden.

Batista wird vorgeworfen, vor zwei Jahren Anleger mit einem falschen Versprechen getäuscht zu haben. Der Unternehmer hatte in Aussicht gestellt, eine Milliarde Dollar in OGX zu investieren, wenn deren Aktienkurs auf ein bestimmtes Niveau sinken sollte. Doch als es dazu kam, hielt sich Batista nicht daran. Er wird ferner beschuldigt, mit Hilfe von Insiderwissen umgerechnet 78 Millionen Euro Gewinn eingestrichen zu haben durch den Verkauf von OGX-Aktien. Bei einer Verurteilung drohen ihm bis zu 13 Jahre Haft.

Im Oktober vergangenen Jahres hatte der OGX-Konzern, der nun als Oleo e Gas Participações firmiert, Gläubigerschutz beantragt. Es war die größte Firmenpleite Lateinamerikas. OGX ist das Kernstück von Batistas EBX-Gruppe, die auch im Bergbau, Schiffsbau und als Hafenbetreiber tätig ist.

Ein EBX-Vertreter wollte sich zu der Anklage nicht äußern. Batista hat in der Angelegenheit wiederholt jedes Fehlverhalten bestritten. Der ehemalige Milliardär ist Sohn eines Brasilianers und einer Hamburgerin.