Frankfurt. Der Wettbewerb am Himmel wird immer intensiver: Die Lufthansa will neben ihrer Tochter Germanwings offenbar einen weiteren Billiganbieter an den Start bringen und so der Konkurrenz wie Ryanair oder EasyJet Paroli bieten. Die Flotte der Tochter Eurowings solle um Maschinen vom Typ Airbus A320 erweitert werden und von Deutschland aus Ziele in ganz Europa anfliegen, berichtet das Magazin der „Spiegel“. Mittelfristig könnten die Flugzeuge auch auf europäischen Strecken wie Rom–London operieren. Die Eurowings-Jets bedienen schon heute weniger stark frequentierte Strecken im Auftrag von Germanwings. „Man prüfe derzeit alle Optionen“, sagte ein Lufthansa-Sprecher. Eine Entscheidung sei noch nicht gefallen.
Auch Verbindungen von und nach Asien will der neue Lufthansa-Chef Carsten Spohr künftig kostengünstiger betreiben. Ob das mithilfe eines Partners vor Ort oder über die Gründung einer Gemeinschaftsfirma erfolgen soll, stehe noch nicht fest. Der Lufthansa setzt ein harter Preiskampf in Europa und auf lukrativen Langstrecken nach Amerika zu. Erst vor wenigen Tagen hatte der seit gut einem Monat im Amt befindliche Spohr die Gewinnziele des umstrittenen Sanierungsprogramms seines Vorgängers Christoph Franz kassiert. Der operative Gewinn werde in diesem Jahr nur noch eine Milliarde Euro erreichen, statt der bislang anvisierten bis zu 1,5 Milliarden Euro.
Für 2015 rechnet Europas größte Fluggesellschaft nun mit einem operativen Gewinn von zwei Milliarden statt 2,65 Milliarden Euro. Die Aktie rauschte daraufhin in den Keller. Laut „Spiegel“ hat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) nach der Prognosekorrektur eine routinemäßige Überprüfung des Handels mit Lufthansa-Aktien eingeleitet.