Kurz nach der Entscheidung der Europäischen Zentralbank zum niedrigen Leitzins fliegt der Börsenindex in die Höhe. Damit wurde er knapp 26 Jahre nach seiner Einführung fünfstellig.
Frankfurt/Main. Der Dax hat am Donnerstag nach der Zinsentscheidung der EZB erstmals in seiner Geschichte die Marke von 10.000 Punkten überwunden. Der deutsche Leitindex wurde am 1. Juli 1988 von den deutschen Börsen eingeführt. Bis dahin hatten Banken, zum Beispiel die Commerzbank, sowie Medien wie die „Börsen-Zeitung“ und die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ die Entwicklung der Märkte in eigenen Indizes abgebildet.
Basis der Indexberechnung ist der 30. Dezember 1987 mit einem Wert von 1000 Punkten. Die historische Zeitreihe reicht bis 1959 zurück. Im Dax sind die Aktien der 30 größten und umsatzstärksten deutschen Unternehmen an der Frankfurter Wertpapierbörse enthalten. Er wird sekündlich auf Basis der Xetra-Kurse von 9 bis 17.30 Uhr berechnet und ist ein Performance-Index. Damit unterscheidet er sich vom Dow-Jones-Index für die US-Standardwerte, in dem die Aktien nicht gewichtet sind.
Das Gewicht einer Aktie bemisst sich nach dem Anteil an der gesamten Kapitalisierung der im Index enthaltenen Werte. Wichtigstes Kriterium für die Dax-Aufnahme sind der Wert des Unternehmens an der Börse (Marktkapitalisierung) und der Börsenumsatz. Jeweils zu Monatsbeginn erstellt die Börse nach diesen Kriterien eine Rangliste, die dem Arbeitskreis Aktienindizes als Entscheidungsgrundlage bei der Überprüfung des Index dient. Daneben werden unter anderem auch der Streubesitz oder die Sektorenzugehörigkeit berücksichtigt.
Zur Dax-Familie zählen der MDax für Nebenwerte sowie der SDax für Kleinwerte, denen je 50 Firmen angehören. Zudem gibt es den TecDax mit 30 Technologieaktien.