Frankfurt. Die Lufthansa will mit der Auslagerung von 1500 Bodendienst-Arbeitsplätzen an vielen Flughäfen in Deutschland die Kosten senken. Geplant sei, dass die Beschäftigten an den Airports in Hamburg, Berlin, Düsseldorf, Köln, Stuttgart, Hannover und Bremen künftig nicht direkt beim Konzern, sondern bei eigenen Lufthansa-Gesellschaften angestellt werden, sagte ein Sprecher der Fluglinie.
In Hamburg sind von den Plänen nach Firmenangaben gut 300 Beschäftigte betroffen. Die Mitarbeiter seien etwa bei der Ticketausstellung oder beim Check-in beschäftigt. Die Gespräche mit den Betriebsräten und Tarifpartnern vor Ort seien angelaufen, das Vorhaben solle im Laufe des Jahres umgesetzt werden. Nicht betroffen seien die Angestellten an den beiden Lufthansa-Drehkreuzen in Frankfurt und München.
Die Kranich-Airline kämpft besonders an den mittelgroßen Airports mit der harten Konkurrenz von Ryanair und Easyjet. Die Billig-Rivalen arbeiten bei den Bodendienstleistungen mit Kosten von etwa zwei Euro pro Passagier – bei der Lufthansa sind es bis zu fünf Euro.
Die Gewerkschaft Ver.di stemmt sich gegen den Schritt. Die Maßnahme ziele darauf ab, die Einkommens- und Arbeitsbedingungen der Lufthanseaten massiv zu verschlechtern oder die Standorte mittelfristig zu schließen und die Arbeit an bereits vorhandene Anbieter abzugeben, sagte Bundesvorstandsmitglied Christine Behle. Ähnlich sei die Lufthansa bereits bei der Catering-Tochter LSG vorgegangen. Ver.di werde das nicht zulassen und rufe die Beschäftigten deshalb zu Betriebsversammlungen auf, um über das weitere Vorgehen zu beraten.
Die Kranich-Airline boxt derzeit ein massives Sanierungsprogramm durch, dem 3500 Jobs zum Opfer fallen sollen. Damit soll das operative Ergebnis im kommenden Jahr auf 2,65 Milliarden Euro steigen. Lufthansa Technik baut in Hamburg rund 400 Stellen ab, außerdem hatte die Lufthansa die Schließung des Standorts in Norderstedt bis 2017 angekündigt.