Deutsche sind nur noch 12,1 Tage vor Ort, ergab die Tourismusanalyse. Zeit am Feriendomizil sinkt seit Jahren und erreicht 2013 einen Tiefpunkt. Nordsee und Ostsee verlieren an Anziehungskraft.

Hamburg. Mehr Deutsche reisen, der Urlaub fällt aber kürzer aus. Das ist das Fazit der Tourismusanalyse, die am Mittwoch in Hamburg anlässlich der Reise-Messe vorgestellt wurde. Demnach blieben die Bundesbürger im vergangenen Jahr durchschnittlich 12,1 Tage an ihrem Urlaubsziel – ein Rekordtief.

Im Jahr 2000 waren es noch 14,8 Tage, 1980 sogar 18,2 Tage. „Aus den schönsten Wochen des Jahres sind zunehmend die schönsten Tage des Jahres geworden“, sagt Studienleiter Professor Ulrich Reinhardt, der Wissenschaftliche Leiter der BAT-Stiftung für Zukunftsfragen: „Viele Bundesbürger begnügen sich mit einem kürzeren Aufenthalt, Hauptsache sie sind überhaupt noch unterwegs.“ Allerdings hat die Reiseintensität zugenommen. Gab 2009 exakt jeder Zweite an, eine Reise von mindestens fünf Tagen Dauer unternommen zu haben, waren es 2013 schon 57 Prozent.

Das bevorzugte Ziel der Deutschen war erneut das Inland. Gut jeder Dritte (37,3 Prozent) blieb 2013 beim Haupturlaub innerhalb der Grenzen. Rückläufig war die Zahl der Touristen an der Küste. An der Ostsee machten von 100 Reisenden nur noch 7,7 Personen Urlaub (2012: 8,6), an der Nordsee waren es 5,3 statt zuvor 5,6 Personen. Das beliebteste Auslandsreiseziel war erneut Spanien mit 13,2 Prozent vor Italien mit 7,4 Prozent und der Türkei mit 6,7 Prozent. Ein deutliches Plus von 0,5 Prozentpunkten konnte erstmals nach der Krise wieder Griechenland verzeichnen. 2,2 Prozent der Deutschen fuhren in das wirtschaftlich gebeutelte Land.