Wie schon mehrfach in den vergangenen Wochen hat sich die Aufmerksamkeit der Anleger auch in den zurückliegenden fünf Handelstagen vor allem auf das Geschehen in den USA gerichtet. Nachdem der Deutsche Aktienindex (DAX) am Montag zeitweise mit 9424 Punkten eine neue Bestmarke erreicht hatte, kippte die Stimmung.
Der Grund: Unter den Investoren flackerte die Sorge, die US-Notenbank Fed könne ihr milliardenschweres Anleihekaufprogramm doch schon bald drosseln, wieder auf. Dazu trug eine Mitteilung des privaten Arbeitsmarktdienstleisters ADP bei, wonach der Beschäftigungsaufbau in den USA zuletzt stärker ausgefallen war als erwartet.
Dies veranlasste die Anleger, vorerst Gewinne mitzunehmen – schließlich hatte der deutsche Leitindex seit Anfang September nahezu ohne jegliche Kursrücksetzer um rund 1300 Punkte zugelegt. Da half es auch nicht, dass die Europäische Zentralbank signalisierte, sie werde auf absehbare Zeit an der ultralockeren Geldpolitik festhalten.
Nach Einschätzung von Experten ist die aktuelle Marktkorrektur zwar noch nicht beendet. An eine Trendwende glaubt man jedoch nicht. Denn an den Faktoren, die den Aktien bisher Rückenwind boten – allen voran die unattraktiv niedrige Zinsen und die zuversichtlichen Konjunkturprognosen –, hat sich nichts geändert.
Auf Wochensicht hat der DAX bis zum späten Freitagnachmittag rund 230 Punkte beziehungsweise knapp 2,5 Prozent eingebüßt. Unter den Hamburger Titeln verloren Aktien des Windkraftanlagenbauers Nordex um mehr als neun Prozent an Wert, ohne dass es konkrete Nachrichten gab. Der Nordex-Aktienkurs hatte sich zuvor jedoch seit dem Sommer nahezu verdreifacht. Papiere des Gabelstaplerherstellers Jungheinrich schwächten sich um gut fünf Prozent ab. Entgegen der Tendenz verteuerten sich Anteilsscheine des TUI-Konzerns, Großaktionär der Hamburger Reederei Hapag-Lloyd, um fast drei Prozent. Die Aktie reagierte positiv auf die Nachricht, Hapag-Lloyd lote derzeit eine Kooperation mit dem chilenischen Konkurrenten CSAV aus.