Überkapazitäten und Preiskämpfe belasten Geschäft der Hamburger Reederei
Hamburg. Deutschlands führende Linienreederei Hapag-Lloyd in Hamburg kann nach wie vor keine Trendwende in der Containerschifffahrt vermelden. Das dritte Quartal – für Containerlinien wegen der Weihnachtsware das wichtigste des Jahres – beschloss das Unternehmen mit einem operativen Gewinn von rund 61 Millionen Euro. Im dritten Quartal 2012 hatte die Reederei, bei geringeren Transportmengen, noch fast 80 Millionen Euro verdient. Unter dem Strich verbucht Hapag-Lloyd für das laufende Jahr bislang einen Verlust von 56 Millionen Euro. Auch in diesem Jahr dürfte die Stadt, mit 37 Prozent größter Anteilseigner der Reederei, deshalb wohl keine Dividende vom Ballindamm bekommen.
Reedereichef Michael Behrendt, der auch Präsident des Verbandes Deutscher Reeder (VDR) ist, kritisierte seine Branche für Überkapazitäten bei den Schiffen und für Preiskämpfe scharf: „Das irrationale Verhalten, das im Oktober erneut zu einem drastischen Ratenverfall geführt hat, ist vollkommen unverständlich“, sagte er am Dienstag zur Vorlage der Quartalszahlen. Hamburgs Finanzsenator Peter Tschentscher (SPD) bekräftigte, dass die Stadt am Ziel eines Börsengangs von Hapag-Lloyd festhalte, dass derzeit dafür aber in der Schifffahrt nicht die erforderlichen Bedingungen gegeben seien.