Hamburg. Für die Immobilienmakler wären sie ein spürbarer Einschnitt, für Hamburgs Wohnungssuchende eine deutliche Verbesserung: Die Pläne von Union und SPD zur Neuregelung der Courtage bei Neuvermietungen von Wohnungen haben auch in der Hansestadt höchst unterschiedliche Reaktionen ausgelöst.
Während der Grundeigentümerverband Hamburg damit leben kann, dass Vermieter künftig für die Courtage aufkommen, wenn sie einen Makler beauftragen, lehnen die Makler eine solche Neuregelung kategorisch ab. Sie fürchten um ihre Einnahmen, weil die Vermieter aus ihrer stärkeren Verhandlungsposition heraus die Preise drücken dürften.
In den Koalitionsverhandlungen hatten sich SPD und Unionsparteien darauf verständigt, dass der Makler bei der Wohnungssuche von demjenigen bezahlt werden muss, der ihn beauftragt hat. In der Regel ist das der Vermieter, der für eine leere Wohnung neue Mieter sucht. In Hamburg muss bisher noch der Mieter die Courtage von 2,38 Kaltmieten bezahlen
Das könnte sich künftig grundlegend ändern. Setzt eine Große Koalition die Pläne unverändert um, dürften die Wohnungssuchenden in Hamburg nach Berechnungen des Mietervereins um 20 bis 30 Millionen Euro jährlich entlastet werden. Mit einer Umlage der Courtage auf die Miete rechnet die Organisation nicht.