Die Optik ist gewohnt hochwertig, das Tempo des Prozessors hoch. Apple-Fans werden den neuen iMac lieben. Aber im Test konnte er trotz guter Noten nicht restlos überzeugen.
Hamburg. Der Kult-Hersteller Apple hat seinem All-in-one-PC iMac eine Runderneuerung verpasst. 16 Jahre nach dem ersten iMac, das in der Fachwelt für Aufsehen und bei Kunden für Entzücken sorgte, kommt das neue Modell ebenso schick daher – hat aber einige Schwächen. Das mögen Apple-User in Kauf nehmen, aber erst der Test kann ein etwas objektiveres Urteil ermöglichen.
Nun hat sich „Computer Bild“ (Heft 24/2013, ab Sonnabend am Kiosk) des neuen iMacs angenommen. Das Kurzfazit: Er hat eine hochwertige Optik, dazu ein hohes Arbeitstempo, allerdings auch Schwächen: teuer und kaum erweiterbar. Das Testergebnis ist eine Note von 2,17. Das ist ein guter Wert. „Der 27-Zoll-Monitor ist ein echter Hingucker, das Bild sehr scharf und kontrastreich. Trotz Hochglanzoberfläche spiegelte er im Computer-Bild-Test vergleichsweise wenig. Seit dem vergangenen Jahr hat der iMac ein abgerundetes Gehäuse, an den Rändern ist er nur noch ein paar Millimeter dick“, heißt es.
Der Prozessor stamme aus Intels aktueller Haswell-Serie, er läuft mit maximal 3,9 Gigahertz. „Der iMac erreicht so ein sehr hohes Arbeitstempo und wandelt beispielsweise ein kurzes Video (zweieinhalb Minuten) in Full-HD-Qualität in nur 22 Sekunden ins passende Format für Smartphones um. Wer noch mehr Grafikleistung will, erhält für einen Aufpreis von 150 Euro Nvidias aktuellen Top-Grafikchip GeForce GTX 780M für Notebooks dazu – aufwendige Spiele wie Heaven oder Crysis liefen damit im Test superflüssig mit bis zu 89 Bildern pro Sekunde.“
Das Testmodell habe einen „Fusion Drive“ – eine Kombination aus einer Festplatte und SSD, die der iMac als ein Laufwerk anzeigt. Im Test heißt es: „Mit Apples Betriebssystem OS X läuft die Kombi fast so schnell wie eine SSD, hat aber mit drei Terabyte viel mehr Speicherplatz. Dagegen liegt die Beschleunigungsfunktion der SSD mit Windows brach, was sich beim Übertragen vieler Dateien deutlich bemerkbar macht.“
Der iMac kostet mindestens 1799 Euro, der 21,5-Zoll-Monitor ist für 1299 Euro zu haben.
Derweil wurde bekannt, dass die legendären Mac-Computer weniger wichtig für Apple geworden sind. Der Umsatz schmolz in dem im September beendeten Geschäftsjahr um 7 Prozent auf 21,5 Milliarden Dollar. Zum Vergleich: Mit dem Tablet-Computer iPad nahm Apple im gleichen Zeitraum 32,0 Milliarden Dollar ein. Die iTunes-Inhalte, Software und Services brachten 16,1 Milliarden Dollar ein, womit der Bereich am stärksten wuchs, nämlich um ein Viertel. Auch der iPod ist für Apple nur noch ein Randgeschäft. Der iPod-Umsatz schrumpfte um ein Fünftel auf 4,4 Milliarden Dollar (3,2 Milliarden Euro). Damit ist sogar Zubehör mittlerweile ein größeres Geschäft für Apple.
Viele Menschen nutzen heute lieber ihr Smartphone zum Musikhören. Apple stellte 2007 sein erstes iPhone vor. Längst ist das Computertelefon der größte Geldbringer mit einem Jahresumsatz von zuletzt 91,3 Milliarden Dollar, ein Zuwachs von 16 Prozent. Das ist mehr als die Hälfte der Apple-Gesamterlöse von 170,9 Milliarden Dollar.