In ganzseitigen Anzeigen wirbt das angeschlagene Unternehmen um Vertrauen. Blackberry hat die Trends bei den Smartphones verschlafen, will aber aufholen.

New York. Der kriselnde Handyhersteller Blackberry wirbt mit ganzseitigen Anzeigen um das Vertrauen seiner Kunden. „Sie können weiterhin auf uns zählen“, heißt es in der Anzeige an „unsere geschätzten Kunden, Partner und Fans“, die in überregionalen Zeitungen wie der „Washington Post“ in den USA oder der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ und der „Süddeutschen Zeitung“ in Deutschland erschien.

„Wir haben umfangreiche finanzielle Reserven und sind schuldenfrei.“ Blackberry sei „best in class“ in Sachen Produktivität, Sicherheit und in Sachen mobiles soziales Netzwerk und „weltweit die zuverlässigste Business-Lösung für Geschäftsleute“.

Die Geräte von Blackberry waren früher tatsächlich vor allem bei Geschäftsleuten beliebt. Seit dem Start des iPhones von Apple und des Google-Betriebssystems Android liefen dem Unternehmen aber die Kunden davon. Blackberry verpasste vor allem den Siegeszug der neuen Handygeneration mit Touchscreens. Einige Analysten schätzen, dass der Vorsprung der Konkurrenten mittlerweile uneinholbar ist.

Im August kündigte der deutsche Unternehmenschef Thorsten Heins an, Blackberry prüfe angesichts der schwierigen Lage „strategische Optionen“ – auch den Verkauf. Im September erklärte Blackberry, weltweit 4500 Stellen zu streichen: Vier von zehn Angestellten müssen gehen. Vergangene Woche gab Mitgründer Mike Lazaridis bekannt, er habe seinen Anteil erhöht und erwäge die Übernahme.

Das kanadische Unternehmen hat immer noch 70 Millionen Kunden weltweit – die meisten allerdings nutzen ein älteres Modell. Das Ende Januar vorgestellte neue Smartphone-Modell Z10 mit dem Betriebssystem Blackberry 10 dagegen verkauft sich schlecht. Die finanziellen Reserven aus den guten Zeiten allerdings belaufen sich auf 2,6 Milliarden Dollar (1,9 Milliarden Euro).