Paris. Der europäische Luft- und Raumfahrtriese EADS steht vor einem tiefgreifenden Umbau: Mit den Halbjahresergebnissen sollen am Mittwoch Pläne für eine Umstrukturierung des Konzerns vorgestellt werden. EADS-Chef Tom Enders will nach Angaben aus Konzernkreisen die Verteidigungssparte Cassidian, die Raumfahrtdivision Astrium und den Militärtransportflugzeug-Hersteller Airbus Military zusammenlegen. EADS soll demnach zudem künftig den Namen der Flugzeugsparte Airbus annehmen, der viel bekannter ist als der des Mutterkonzerns.

Enders bereitet die Umstrukturierung von EADS seit dem Scheitern der Fusion mit dem britischen Rüstungskonzern BAE Systems vor. Die geplante Fusion war vor allem am Widerstand der Bundesregierung gescheitert. Durch eine neue Aktionärsstruktur wurde inzwischen der Einfluss der Regierungen Deutschlands, Frankreichs und Spaniens zurückgedrängt.

Ziel des deutschen Managers Enders ist es, EADS auf mehr Rentabilität zu trimmen. Dazu sollen die Verwaltungskosten gesenkt werden – etwa über eine Zusammenlegung von Konzernsparten. Cassidian, Astrium und Airbus Military könnten künftig unter dem Namen Airbus Defence firmieren. Sitz dieser Sparte dürfte Ottobrunn bei München werden. Der zivile Teil des Flugzeugbauers Airbus soll im südfranzösischen Toulouse bleiben.