Ziel des Vorstoßes ist es, verbindliche Regelungen und soziale Mindeststandards wie menschenwürdige Arbeits- und Lebensbedingungen für alle Beschäftigten auf der Werft festzuschreiben.
Hamburg. Nach dem Tod von zwei Arbeitern einer Fremdfirma auf der Meyer Werft in Papenburg haben die IG Metall Küste und der Betriebsrat den Chef der Werft, Bernard Meyer, zu einem Gespräch aufgefordert. Es soll in der kommenden Woche stattfinden. Ziel des Vorstoßes ist es, verbindliche Regelungen und soziale Mindeststandards wie menschenwürdige Arbeits- und Lebensbedingungen für alle Beschäftigten auf der Werft festzuschreiben, teilte die Gewerkschaft am Donnerstag in Hamburg mit.
„Die Meyer Werft hat eine soziale Verantwortung für alle Beschäftigten, die auf ihrem Gelände eingesetzt werden. Der tragische Tod der beiden rumänischen Kollegen und die Berichte über deren Arbeits- und Lebensbedingungen zeigen, dass die bisherigen Kontrollen offenbar nicht ausreichen, um solche unhaltbaren Zustände zu verhindern“, sagte Meinhard Geiken, der Bezirksleiter der IG Metall Küste.
Die Gewerkschaft will soziale Mindeststandards für alle auf der Meyer Werft eingesetzten Beschäftigten vereinbaren. Das soll auch alle einschließen, die ein Vertragsverhältnis in anderen Unternehmen haben und auf der Meyer Werft arbeiten. Zudem soll der Betriebsrat künftig bei Werkverträgen stärker mitwirken und die Einhaltung der Mindeststandards kontrollieren können.
„Das Beispiel Meyer zeigt, wie wichtig es ist, bei den Werkverträgen genau hinzuschauen. An diesem Punkt ist auch die Politik gefordert: Wir brauchen klare gesetzliche Regelungen und mehr Mitsprache für unsere Betriebsräte, damit der Missbrauch bei Werkverträgen und Dumpinglöhne gestoppt werden können“, sagte Geiken.
Werftchef Meyer hatte zuvor versichert, dass die Standards bei Partnerfirmen künftig strenger kontrolliert würden. Auf der Werft wird nach Angaben der IG Metall 44,9 Prozent der Arbeit über Werkverträge erledigt.