Hamburg. Angesichts der starken Regenfälle und des zu kalten Wetters in diesem Frühjahr erwarten die Bauern eine ausgesprochen schlechte Apfelernte im Alten Land. „Wir rechnen bei einzelnen Apfelsorten mit Ernteeinbußen von etwa 50 Prozent“, sagt der Präsident des Bauernverbands Hamburg, Heinz Behrmann. Ausgerechnet während der wichtigen Apfelblüte habe es sieben Tage Regen gegeben. „Dadurch konnten die Bienen nicht fliegen und die Blüten bestäuben.“ Für die betroffenen Betriebe sei dies ein herber Schlag. Existenzbedrohend sei die Situation aber nicht.
Aufgrund der angespannten Lage erwartet der Bauernpräsident auch weiter steigende Apfelpreise. Diese liegen aufgrund der schon im vergangenen Jahr eher schwachen Ernte in Deutschland bereits jetzt bei 2,27 Euro pro Kilo und damit rund 24 Prozent über den Werten der Vorjahreswoche, wie die Agrarmarkt-Informationsgesellschaft (AMI) in Bonn mitteilte.
Ähnlich wie bei den Äpfeln sieht es derzeit auch bei vielen anderen Obst- und Gemüsearten aus. Besonders tief mussten die Verbraucher in der vergangenen Woche bei Nektarinen und Pfirsichen in die Tasche greifen, die mit durchschnittlich 2,12 Euro und 2,48 Euro pro Kilogramm rund 36 beziehungsweise 17 Prozent teurer waren als in der Vorjahreswoche. In Deutschland hatten unter anderem die Salatbauern unter den widrigen Wetterbedingungen im Frühling und Frühsommer zu leiden, was ebenfalls zu deutlichen Preiserhöhungen bei Kopf- und Eisbergsalat führte.
Entspannt hat sich die Lage hingegen bei Erdbeeren und anderen Beerensorten. Nach einem schwierigen Saisonstart sind die roten Früchte jetzt neun Prozent günstiger zu haben als im Vorjahr. Auch Kirschen sind vergleichsweise billig, was nicht zuletzt an den hohen Importen aus der Türkei liegt. Das Land blieb von den Wetterkapriolen der letzten Monate verschont.