Autofahrer profitieren derzeit von vergleichsweise günstigem Sprit. Doch der Aufruhr im Nahen Osten könnte sich schon bald an den Tankstellen bemerkbar machen.
Nürnberg/Hamburg. Pünktlich zum Ferienbeginn steigen in jedem Jahr die Benzinpreise. Nicht 2013. In sieben Bundesländern hat die Schule Pause — und dennoch zeigen die Tafeln an den Tankstellen kaum Bewegung. Mehr noch: Der Tankmonat Juni gehört zu den bisher günstigsten in diesem Jahr, schreibt das Informationsportal clever-tanken.de. Nach den neuen monatlichen Zahlen kostete Super E10 zuletzt durchschnittlich 1,54 Euro. Nur im Januar war der Sprit mit 1,53 Euro pro Liter günstiger. „Es ist bemerkenswert, dass die Preise trotz Ferienzeit im Juni auf einem günstigen Niveau geblieben sind“, sagt Steffen Bock, Geschäftsführer von clever-tanken.de.
In Hamburg werden in etwa die bundesweiten Durchschnittspreise verlangt, sowohl für Super E10 als auch für das herkömmliche Super und Diesel. Die niedrigsten Preise gab es in Frankfurt am Main. Schon zum vierten Mal in Folge zählte die Mainmetropole unter den 20 größten deutschen Städten zu den Top fünf. Ein Liter Diesel kostete im Schnitt 1,35 Euro, ein Liter Super E10 1,52 Euro. Etwas günstiger war es nur in Bielefeld mit 1,51 Euro für einen Liter Super E10.
Leipzig gehörte mit einem Preis von 1,55 Euro pro Liter Super E10 zu den teuersten Städten. Doch auch hier konnten aufmerksame Autofahrer sparen. Clever-Tanken-Geschäftsführer Bock sagte: „Die Benzinpreise variieren auch innerhalb einer Stadt von Tag zu Tag und im Tagesverlauf. Mit einem täglichen Preisvergleich sind so Ersparnisse von bis zu zehn Cent pro Liter möglich.“
Für Pendler lohnte sich der Preisvergleich zudem aufgrund der regionalen Unterschiede. Die günstigsten Städte waren im vergangenen Monat Bielefeld, Frankfurt am Main und Mannheim – am teuersten war das Tanken in Wuppertal, Leipzig und Bonn.
„In den kommenden Wochen beginnen auch in allen übrigen Bundesländern die Sommerferien. Deshalb ist es jetzt umso wichtiger, die Preise im Auge zu behalten“, sagt Bock.
Derweil hat die Furcht vor Angebotsengpässen den Ölpreis gestützt. Die Sorte Brent kostete mit 103,48 Dollar je Barrel 0,5 Prozent mehr. Kopfschmerzen bereitet Anlegern derzeit vor allem die sich zuspitzende Situation in Ägypten. Präsident Mohammed Mursi wies in der Nacht ein von der Armeeführung zuvor gesetztes 48-Stunden-Ultimatum zur Verständigung mit der Opposition zurück. „Ägypten ist zwar kein Ölexporteur, aufgrund des Suezkanals und einiger Pipelines aber ein wichtiges Transitland für Öl aus Nordafrika und der Golfregion“, heißt es in einem Kommentar der Commerzbank.
Für Unruhe sorgte zuletzt aber auch Libyen. Aufgrund von Protesten und Sicherheitsbedenken wurden mehrere Ölfelder geschlossen, was die Ölproduktion in Libyen auf gut eine Million Barrel pro Tag gedrückt hat. (ryb/rtr)