Hamburg. Mit großer Sorge hat Hamburgs Politik auf die geplatzten Fusionsgespräche zwischen den Reedereien Hapag-Lloyd und Hamburg Süd reagiert. Während die regierende SPD die Hoffnung äußerte, dass es doch noch zu dem Zusammenschluss kommen könnte, warf die Opposition dem Senat vor, er habe versagt. Hamburg ist mit 37 Prozent größter Anteilseigner an Hapag-Lloyd.
Wie berichtet, sind die "Projektarbeiten" bezüglich der Fusion auf Wunsch des Oetker-Konzerns vorerst eingestellt worden. Hapag-Lloyd hatte am Sonntagabend überraschend mitgeteilt, dass beide Eigentümergruppen keine Einigkeit über eine partnerschaftliche Ausgestaltung der Transaktion haben erzielen können. Das städtische Beteiligungskonzept an der Reederei sei damit nicht aufgegangen, kritisierte die CDU. Die Linksfraktion sprach von einer "gescheiterten Chefsache"; die FDP warf dem Senat vor, ohne Plan zu handeln, und die Grünen befürchten, dass die Stadt viel Geld verliert. Schließlich habe sie erst vor einem Jahr ihr Investment bei der Reederei mit zusätzlichen 420 Millionen Euro verstärkt. Dieses sei eine teure Fehlentscheidung des Bürgermeisters gewesen.
Finanzsenator Peter Tschentscher (SPD) zeigte sich optimistisch. "Wir sehen die Fusion nicht grundsätzlich als gescheitert an, sondern sind jederzeit offen für eine Wiederaufnahme der Projektarbeiten", sagte er.