Regling fordert rasche Entscheidung über geplante Finanzhilfe. Vom hoch verschuldeten Zypern gehe Gefahr für Eurozone aus.
Paris. Von dem hoch verschuldeten Zypern geht nach Einschätzung des Chefs des Euro-Rettungsschirms, Klaus Regling, eine Gefahr für andere Länder der Euro-Zone aus. Er forderte deshalb in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview mit der französischen Tageszeitung „Le Figaro“ eine rasche Entscheidung über die geplanten Finanzhilfen. „Wir benötigen eine baldige Entscheidung.“ Auch von der anstehenden Parlamentswahl in Italien gehe ein Risiko in der Schuldenkrise aus, ergänzte Regling.
Die Finanzminister der Euro-Zone haben die Ausarbeitung eines Rettungspaketes auf kommenden Monat verschoben. Sie wollen das Ergebnis der Präsidentenwahl in Zypern abwarten, die am Sonntag mit einer Stichwahl beendet wird.
Zypern ist von der Staatspleite bedroht und braucht dringend Hilfen von rund 17 Milliarden Euro – das entspricht der jährlichen Wirtschaftsleistung des Landes. Nach dem Schuldenschnitt für Griechenland waren die vergleichsweise überdimensionierten Banken in Zypern in Not geraten. Nach Darstellung des Chefs der Arbeitsgruppe der Euro-Finanzminister sollen die Hilfen spätestens Ende März fließen. Es sei aber noch zu früh, um zu sagen, wie diese genau aussehen würden, sagte der Chef der Arbeitsgruppe der Euro-Finanzminister, Thomas Wieser, am Mittwoch. Die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) warnte am gleichen Tag vor einem Zahlungsausfall Zyperns.