Der Umsatz lag 24,4 Prozent über dem Referenzjahr 2010. Flächen für Windenergy-Messe 2014 in Hamburg sind schon gut gebucht.

Hamburg. Trotz Querelen um die Hanseboot und die Windenergiemesse zieht die Hamburg Messe eine rundum positive Bilanz. „2012 war für uns mit 94,7 Millionen Euro Umsatz das erfolgreichste Jahr seit ihrer Gründung 1973“, sagte Bernd Aufderheide, Vorsitzender der Geschäftsführung Hamburg Messe und Congress GmbH (HMC) am Mittwoch in Hamburg. Der Umsatz lag 24,4 Prozent über dem Referenzjahr 2010. Auch das operative Ergebnis kletterte um 12,2 Prozent auf 14,7 Millionen Euro. „Das war ein wirklich fantastisches Jahr“, so Aufderheide. Dennoch musste die Messe angesichts der hohen Belastungen für Immobilienkosten unterm Strich ein Minus von 11,7 Millionen Euro ausweisen.

Verantwortlich für das Rekordergebnis sind unter anderem die ausgebuchte Leitmessen wie die weltweit führende Schiffbaumesse SMM oder die INTERNORGA, sagte der Messechef. Auch das CCH – Congress Center Hamburg - verzeichnete deutlich mehr Tagungs- und Kongressteilnehmer und übertraf mit 10,3 Millionen Euro Umsatz die Zehn-Millionen-Marke. Auch die Stadt Hamburg profitiert deutlich von den Besuchern und Ausstellern der Messegesellschaft. „Die HMC hat im Vorjahr rund 700 Millionen Euro an zusätzlicher Kaufkraft in die Stadt gebracht und für rund eine Million Übernachtungen gesorgt“, so Aufderheide. Damit würden in der Stadt etwa 4100 Arbeitsplätze gesichert.

Auch für 2013 zeigte sich der Messechef zuversichtlich, wenngleich die ungeraden Jahre aufgrund weniger Eigenveranstaltungen generell schwächer ausfallen als die Umsätze in geraden Jahren. Deshalb setzt die Messe verstärkt auf Gastveransaltungen. In diesem Jahr sind dies vor allem zwei Großereignisse: Der 34. Deutsche Evangelische Kirchentag im Mai mit mehr als 100.000 Teilnehmern sowie der 96. Lions Club International Convention Hamburg 2013 im Juli, zu dem rund 25.000 Teilnehmer in Hamburg erwartet werden.

Die zuletzt schwächelnde Bootsmesse Hanseboot will der Messechef künftig noch stärker auf Nordeuropa ausrichten – insbesondere auf den Ostseeraum, Skandinavien und das Baltikum. Die Messe leide insbesondere unter der seit 2008 anhaltenden Krise in der Bootsbranche, aber auch unter der Kaufzurückhaltung.

Im Streit um den künftigen Standort der Windenergie-Messe sitzen Hamburg und Husum unterdessen wieder gemeinsam am Verhandlungstisch. „Über die Inhalte der Gespräche wurde Stillschweigen vereinbart“, sagte Aufderheide: „Aber wir reden wieder.“ Moderiert werden die Gespräche von dem Präsidenten des Unternehmensverbandes UV Nord, Uli Wachholtz. Beide Städte kämpfen um die Veranstaltung – und beide Städte haben dabei die Unterstützung verschiedener Unternehmen. Die Gespräche seien nicht einfach, weil auch das Thema kein Triviales sei, sagte Aufderheide. Für die Windenergy 2014 in Hamburg habe die Hamburg-Messe bereits Anmeldungen für eine Fläche von 20.000 Quadratmetern. Als Ziel hatte sich die Messegesellschaft 23.000 bis 24.000 Quadratmeter gesetzt. Aufderheide hofft, dass bis Frühjahr eine Lösung des Konflikts gefunden werden kann.