Von den sechs Geschäften musste nur die Filiale in Bramfeld schließen. Firmenchefin Cathrin Engelhardt sieht Probleme hausgemacht.
Hamburg. Geschrotetes Getreide, verträgliche Kosmetik, ein umfangreiches Angebot für Vegetarier und Veganer: die Reformhausbranche profitiert davon, dass immer mehr Verbraucher besondere Sensibilität beim Einkauf entwickeln. In Hamburg musste trotzdem das Reformhaus D. F. Wulf & Co. Insolvenz anmelden. Jetzt übernahm Cathrin Engelhardt für die Engelhardtgruppe weitgehend die Standorte, wie der Insolvenzverwalter Gideon Böhm mitteilte. Die meisten Arbeitsplätze könnten erhalten werden.
Vor zwei Monaten war die Wulff-Kette mit sechs Geschäften pleite gegangen. Endgültig schließen musste Ende November nur die Filiale an der Bramfelder Chaussee.
Übernommen werden die Standorte nun von der Engelhardt-GmbH, die es seit 1987 gibt und die bisher 18 Filialen in Hamburg und Schleswig-Holstein besaß. Firmenchefin Cathrin Engelhardt sieht die Ursache für das Scheitern von Mitbewerber Wulff individuell. Die Reformhaus-Branche floriere, doch wenn der Zustand der Geschäfte nicht stimme, sei dies problematisch. Engelhardt: „In diesem Sektor kann nur bestehen, wer Gesundheit und Kompetenz ausstrahlt – alte, dunkle Geschäfte erfüllen diesen Anspruch nicht.“
Als erstes werde daher am 15. Februar das Haus in Pinneberg an neuem Standort Am Rathaus 8a wiedereröffnet, schnell sollen der Umbau der Filialen in Wedel und am Winterhuder Markt sowie die Renovierung der Reformhäuser in Uetersen und am Mühlenkamp folgen. Das Lager in Stellingen sowie die Verwaltung werden geschlossen. Alle elf Mitarbeiter aus dem Verkauf werden von Engelhardt übernommen.
Cathrin Engelhardt sieht sich trotz des Zukaufs nicht auf Expansionskurs: „Wir würden auch so bleiben wie wir sind, aber wenn sich etwas in erstklassigen Lagen ergibt, greifen wir zu.“