Wachstum im Kreuzfahrtmarkt hält an, allerdings etwas schwächer als bisher. Jahresumsatz von 2,4 Milliarden Euro in Deutschland.

Hamburg. Der Boom im Kreuzfahrtmarkt hält an – wenn auch etwas schwächer als zuvor. Für 2012 sei im Vergleich zum Vorjahr mit mehr Passagieren und einem höheren Umsatz zu rechnen, teilte der Deutsche Reiseverband (DRV) am Donnerstag in Hamburg zum Auftakt des Kreuzfahrt-Kongresses 2012 mit. Der Verband rechnet mit einem hohen einstelligen prozentualen Wachstum der Branche gegenüber dem Vorjahr.

2011 hatte die Branche noch um knapp 14 Prozent zugelegt. Der DRV geht davon aus, dass es auch im kommenden Jahr weiter aufwärts geht: Für 2013 seien bereits erheblich mehr Kreuzfahrten als 2012 vorausgebucht worden. Auf der zweitägigen Konferenz wollen Fachleute unter anderem über Sicherheit und Umweltschutz bei Kreuzfahrten diskutieren.

Die Havarie der „Costa Concordia“ Anfang Januar hatte zwar zu einer kurzfristigen Buchungszurückhaltung bei Hochseekreuzfahrt-Kunden geführt, doch der Markt habe sich in den Folgewochen sehr schnell wieder erholt, sagte der Vorsitzende des DRV-Ausschusses Schiff, Richard Vogel. „Der befürchtete Einbruch bei den Passagierzahlen ist nicht eingetreten, die Ziele und Planungen der Reedereien für das Jahr 2012 wurden erfüllt.“ Die genauen Zahlen will der Branchenverband im März bekanntgeben.

Nach Ansicht von Michael Ungerer, Präsident des Marktführers Aida Cruises in Rostock, könnten die Deutschen in einigen Jahren zum britischen Markt aufschließen und ihn sogar übertreffen. „Wir gehen davon aus, dass der deutsche Kreuzfahrtmarkt bald der größte in Europa sein wird.“ Derzeit ist Deutschland nach den USA und Großbritannien der drittgrößte Markt für Kreuzfahrten weltweit. Der Markt habe riesiges Potenzial, da nicht einmal 2 Prozent aller Deutschen bereits eine Kreuzfahrt unternommen hätten.

Die Kreuzfahrtbranche machte 2011 einen Jahresumsatz von 2,4 Milliarden Euro. Damals buchten 1,4 Millionen Gäste eine Kreuzfahrt.