Die Schuldenproblematik in Europa, die Lage in den USA und die Regulierung der Finanzmärkte stehen in Mexiko im Fokus.

Mexiko-Stadt. In Mexiko-Stadt sind am Sonntagabend (Ortszeit) die Finanzminister der G20-Staaten zusammengekommen, um über weitere Schritte zur Bewältigung der Finanzkrise zu beraten.

Im Zentrum des zweitägigen Treffens der führenden Industrie- und Schwellenländer dürfte neben der Schuldenproblematik in Europa erneut auch die Regulierung der Finanzmärkte stehen.

Der mexikanische Finanzminister José Antonio Meade sagte vor dem Treffen, ein wichtiges Thema sei unter anderem die Lage in den USA. „Es herrscht Besorgnis über die Frage, wie die sogenannte Fiskalklippe gelöst werden kann“, sagte er am Sonntag vor Journalisten. Dabei geht es um die möglichen Folgen der in den USA zum Ende des Jahres drohenden Steuererhöhungen bei gleichzeitigen Budgetkürzungen. Auch der Internationale Währungsfonds hatte deshalb vor einem Rückfall der US-Wirtschaft in eine Rezession gewarnt.

Die Bundesregierung will in Mexiko vor allem auf weitergehende Vorgaben zur Sanierung der Staatsfinanzen dringen und Langfristziele zum Schuldenabbau anregen. Die bisherigen Vereinbarungen, wonach die G20-Länder ihre Haushaltsdefizite bis 2013 halbieren und ihren Schuldenstand bis 2016 stabilisieren sollen, reichten nicht aus, hieß es im Finanzministerium in Berlin.

Es ist das letzte Treffen der Gruppe in Mexiko, das in diesem Jahr die G20-Präsidentschaft innehatte. Aus Deutschland sind Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) und Bundesbankchef Jens Weidmann in die mexikanische Hauptstadt gereist. US-Finanzminister Timothy Geithner und der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, hatten ihre Teilnahme dagegen abgesagt.