Der Bundesrechnungshof fordere, zufällig ausgesuchte Barren auf Echtheit zu überprüfen, erklärte der Bundesbanksprecher.
Berlin/New York. Auf Druck des Bundesrechnungshofes und einzelner Politiker bringt die Bundesbank einen Teil ihrer Goldreserven aus den USA nach Deutschland. Hier sollen die Barren eingeschmolzen werden, um die Menge und Echtheit des Edelmetalls zu überprüfen, wie ein Bundesbanksprecher am Montag in Frankfurt am Main erklärte. Der Bundesrechnungshof gab sich damit allerdings nicht zufrieden, sondern bezeichnete die Rückholung aus der US-Notenbank Fed lediglich als "einen ersten Schritt, aber kein umfassendes Verfahren".
Seit Monaten fordert der Bundesrechnungshof, dass die Bundesbank das im Ausland lagernde Gold anders überprüft als bisher. Statt die Barren nur gelegentlich in Augenschein zu nehmen und ansonsten auf die Bestätigung der Lagerverwaltung zu vertrauen, müssten diese nach einem gesicherten Verfahren überprüft werden.
Der Rechnungshof fordere, zufällig ausgesuchte Barren auf Echtheit zu überprüfen, erklärte der Bundesbanksprecher. Dies sei in den engen Tresoren der Fed nicht möglich und unter Notenbanken weder üblich noch Teil der Lagervereinbarung.
Die Bundesbank verfügt über knapp 3400 Tonnen Gold im Wert von etwa 150 Milliarden Euro, rund zwei Drittel lagern im Ausland. Ein großer Teil des Besitzes, aber weniger als die Hälfte, lagert nach Bundesbankangaben in New York, wo es von der US-Notenbank Fed aufbewahrt wird. Das Gold dient der Bundesbank als Reserve, im Krisenfall könnte es in New York schnell und einfach als Sicherheit für Dollar-Geschäfte dienen. Ein weiterer Teil des deutschen Goldes lagert in London und Paris. "Es gibt nach wie vor gute Gründe, das Gold in New York oder London zu lagern", sagte der Bundesbanksprecher.
Um auf die Forderungen einzugehen, holt die Bundesbank ab 2013 drei Jahre lang eine "nennenswerte Menge" Gold nach Deutschland. Die Rückführung werde nicht zu unterschätzende Kosten verursachen, um die Sicherheit des wertvollen Gutes zu garantieren.