Die Konjunktur schwächelt – schon fürchten viele um ihren Job. Die Bundesagentur hält solche Sorgen aber für überzogen.
Nürnberg. Trotz Konjunkturflaute droht nach Einschätzung der Bundesagentur für Arbeit (BA) derzeit nur wenigen Beschäftigten ein Jobverlust. Aktuell liege das Arbeitslosigkeitsrisiko bei unter einem Prozent. „Das bedeutet: 9 von 1000 Beschäftigten werden derzeit pro Monat arbeitslos“, berichtete die Bundesagentur am Mittwoch in Nürnberg. Allerdings sei das Risiko auch während der Wirtschaftskrise 2009 nicht unwesentlich geringer gewesen; damals habe elf von 1000 Beschäftigten der Jobverlust gedroht. Wer allerdings einmal seine Stelle verloren habe, bekomme derzeit nicht mehr so leicht eine neue wie noch vor einigen Monaten, räumte die BA ein.
Das größte Risiko, den Job zu verlieren, hätten derzeit jüngere Arbeitnehmer, berichtet die Bundesbehörde. Pro Monat würden 16 von 1000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten unter 25 Jahren arbeitslos. Dies liege oft auch daran, dass Jüngere häufig als erste von einem Arbeitsplatzabbau betroffen seien. Jüngere hätten aber zugleich die größte Chancen, wieder einen neuen Arbeitsplatz zu finden. Derzeit fänden monatlich 141 von 1000 jungen Frauen und Männern unter 25 Jahre eine neue Arbeit. Bei allen Arbeitslosen seien es lediglich 67; im Vorjahr seien es aber noch 72 gewesen.
Die geringsten Chancen bei der Jobsuche hätten 55 Jahre alte und ältere Arbeitslose; von ihnen fänden derzeit lediglich 29 von 1000 im Monat eine Stelle. Wer von ihnen allerdings einen Arbeitsplatz habe, brauche – gemessen an der BA-Statistik – kaum einen Jobverlust fürchten. Pro Monat verlören lediglich 6 von 1000 ihre Arbeit; ihr Risiko arbeitslos zu werden, sei damit um rund ein Drittel geringer als bei allen anderen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Sie profitieren nach BA-Einschätzung bei Entlassungswellen auch von dem Umstand, dass zunächst jüngere Beschäftigte mit kurzer Betriebszugehörigkeit entlassen würden.