Der Anteil von fair gehandelten Produkten nimmt immer mehr zu. Dabei braucht es nicht einmal eine ausgesprochen altruistische Grundhaltung, um Fairtrade-Produkte zu kaufen: Es geht bei etlichen Projekten nicht nur um Hilfe für die Menschen in den ärmeren Ländern. Sondern auch um die eigene Art zu leben, um eine bessere Zukunft für die Welt.
Wenn eine Bäuerin in Honduras durch gerechten Handel genug Geld verdient, um ihre Kaffeesträucher biologisch und ohne Pestizide anzubauen, schont das nicht nur ihre eigene Umwelt, sondern auch die Gesundheit der Kaffeetrinker. Wenn ein Farmer in Brasilien durch gerechte Preise genug Geld zum Leben hat, wird er nicht darauf angewiesen sein, seine Anbauflächen auszudehnen und den Regenwald zu zerstören. Auf diese Weise wird der Klimawandel eingedämmt, das kommt der gesamten Weltbevölkerung zugute.
Wer faire Produkte wählt, gestaltet auch immer ein wenig die Welt mit, betreibt Politik mit dem Einkaufskorb. Gerechter Handel bezieht sich bei den hier beschriebenen Produkten wie Kaffee oder Bananen auf Farmer im Süden. Er sieht die Armutsbekämpfung in afrikanischen, asiatischen oder südamerikanischen Ländern als Zweck des Geschäfts. Das ist gut und richtig. In Deutschland, wo die Lebensmittelpreise europaweit am niedrigsten sind und die Porsche-Fahrer vor dem Discounter parken, sollte aber auch eine andere Überlegung wichtiger werden: Nur wer bereit ist, für Lebensmittel angemessene Preise zu bezahlen, wird auch zukünftig noch Milch oder Äpfel aus der Region bekommen. Denn Dumpingpreise können auch hier die Existenz von Bauern zerstören.