Rückgang im ersten Halbjahr um rund sieben Prozent. Aber immer mehr nachgemachte Münzen im Umlauf. Was die Bundesbank Verbrauchern rät.

Hamburg. In Deutschland sind immer weniger Euro-"Blüten" im Umlauf. Allein im ersten Halbjahr 2007 sank ihre Zahl nach Angaben der Bundesbank um rund sieben Prozent auf exakt 19 664. Bereits seit zweieinhalb Jahren ist das Aufkommen an falschen Geldscheinen hierzulande rückläufig. Die Schadenssumme lag in den ersten sechs Monaten 2007 bei 1,8 Millionen Euro. "Es wurden in den vergangenen Jahren immer mehr Fälscherwerkstätten ausgehoben", sagte eine Bundesbanksprecherin dem Abendblatt. Zudem seien Einzelhändler und Verkäuferinnen aufmerksamer und nutzten vermehrt UV-Lampen und spezielle Stifte zum Erkennen der Fälschungen.

Allerdings gibt es einen alarmierenden Trend: Die Fälscher bringen vermehrt 200-Euro-"Blüten" in Umlauf. Ihre Zahl stieg um 15 Prozent auf nunmehr 4541. Spitzenreiter bleibt aber der "falsche 50er". Er wurde knapp 8600 Mal als "Blüte" entdeckt und hat einen Anteil von 43,7 Prozent an allen nachgemachten Scheinen.

Weltweit zählte die Europäische Zentralbank (EZB) im ersten Halbjahr 265 000 gefälschte Euro-Noten. Damit sank die Zahl der insgesamt entdeckten Blüten gegenüber dem gleichen Zeitraum 2006 um 35 000. Genaue Statistiken für jedes Euro-Land veröffentlicht die EZB nicht.

Während falsche Euro-Scheine auf dem Rückmarsch sind, nimmt die Zahl der kopierten Euro-Münzen stetig zu. Die Bundesbank zählte im ersten Halbjahr bundesweit allein 39 792 nachgemachte Geldstücke - ein Plus von fünf Prozent gegenüber den sechs Monaten zuvor. Auf 10 000 Einwohner kommen in Deutschland damit pro Jahr rund zehn falsche Münzen. Dabei werden fast ausschließlich 2-Euro-Stücke nachgemacht (94,1 Prozent).

Die Bundesbank hat im Zusammenhang mit ihrer gestern vorgelegten Halbjahres-"Blüten"-Bilanz nochmals auf die Sicherheitsmerkmale bei Euro-Scheinen und -Münzen hingewiesen:

  • Auf der Vorderseite der Banknoten kann man leicht herausgehobene Teile des Druckbildes ertasten - den Schriftzug "BCEECB EZB EKT EKP" am oberen Rand.
  • Das Wasserzeichen lässt sich im unbedruckten Bereich bei Gegenlicht gut erkennen.
  • Die Hologrammelemente verändern ihr Aussehen beim Kippen der Banknote.
  • Auf der Rückseite kann der Perlglanzstreifen (Stückelungen bis 20 Euro) oder der Farbwechsel der rechten Wertzahl (Stückelungen ab 50 Euro) beim Kippen der Scheine geprüft werden.
  • Die Randprägungen bei der echten 2-Euro-Münze ist gestochen scharf. Fälschungen weisen häufig unvollständige oder unregelmäßige Prägungen auf.
  • Bei nachgemachten Münzen weicht zudem die Farbtönung in der Regel von den echten Geldstücken ab.