Berlin. Der umstrittene Biokraftstoff E10 ist nach Angaben von Experten der Vereinten Nationen nur zu einem kleinen Teil für den Hunger auf der Erde verantwortlich. Zwar könne es sinnvoll sein, „die gesetzliche Förderung von Biosprit-Quoten abzuschaffen“, sagte der Leiter des Berliner Büros des UN-Welternährungsprogramms, Ralf Suedhoff, am Dienstag dem RBB-Inforadio.

Viel verheerender als der Anbau von Ackerpflanzen zur Energieerzeugung seien aber die Spekulationen auf Nahrungsmittel an den internationalen Finanzmärkten und der ausufernde Fleischkonsum in Industrie- und Schwellenländern.

Dieser führe dazu, „dass heute die Mehrheit des Getreides auf den Feldern gar nicht mehr zu Nahrungsmitteln wird“, sagte Suedhoff. Stattdessen würden 36 Prozent der Weltgetreideernte als Futtermittel in die Viehzucht gesteckt. „Wir vernichten weite Teile dieser Ernte durch unseren boomenden Fleischkonsum“, gab der Experte zu bedenken. (dapd)