In Deutschland beziehen immer mehr Haushalte Wohngeld. Im Vergleich zum Vorjahr waren es fast 50 Prozent, berichtet das Statistische Bundesamt.

Immer mehr Menschen in Deutschland sind auf Wohngeld angewiesen. Ende 2009 erhielten rund 860.000 Haushalte Wohngeld, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden berichtete. Im Vergleich zum Jahr 2008 stieg die Zahl der Empfängerhaushalte um fast die Hälfte (plus 47,2 Prozent). Insgesamt erhielten Ende 2009 somit 2,1 Prozent aller privaten Haushalte Wohngeld.

Einen Teil des Anstiegs erklärten die Statistiker mit Leistungsverbesserungen, die Anfang 2009 wirksam wurden. Einerseits stieg die Zahl der anspruchsberechtigen Haushalte, andererseits erhöhte sich für viele Haushalte der Anspruch. Der Zuschuss zu den Wohnkosten wird von Bund und Ländern je zur Hälfte getragen. Insgesamt gab der Staat im Jahr 2009 bundesweit rund 1,56 Milliarden Euro für das Wohngeld aus, mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr davor.

In Ostdeutschland (ohne Berlin) wird Wohngeld den Angaben zufolge fast doppelt so häufig in Anspruch genommen wie in Westdeutschland (einschließlich Berlin): Ende 2009 bezogen 3,4 Prozent aller ostdeutschen Privathaushalte und 1,9 Prozent aller westdeutschen Privathaushalte Wohngeld. Am häufigsten waren die privaten Haushalte in Mecklenburg-Vorpommern (4,5 Prozent) sowie Sachsen (3,7 Prozent) auf Wohngeld angewiesen. Am seltensten nahmen die Privathaushalte in Bayern (1,4 Prozent) und Hessen (1,5 Prozent) diese Leistungen in Anspruch.

Mehr als die Hälfte, nämlich 56 Prozent aller Wohngeldempfänger, führte einen Ein-Personen-Haushalt. 13 Prozent lebten in einem Zwei-Personen-Haushalt, acht Prozent in einem Drei-Personen-Haushalt. In knapp einem Viertel (23 Prozent) der Haushalte, die Wohngeld beziehen, wohnten vier oder mehr Personen.

Nach den Erhebungen des Bundesamts für Statistik gab es neben den rund 860.000 „reinen“ Wohngeldhaushalten Ende 2009 zudem rund 144.000 wohngeldrechtliche Teilhaushalte. Bei den sogenannten Mischhaushalten leben Empfänger staatlicher Transferleistungen, die nicht selbst wohngeldberechtigt sind, mit Personen zusammen, die Ansprüche auf Wohngeld haben. Die Zahl der Mischhaushalte hat sich den Angaben zufolge 2009 in etwa verdreifacht. 2008 gab es davon 55.080.

Quelle: Welt Online