Wegen der Luftverkehrsabgabe hatte Ryanair bereits im Oktober das Aus für zahlreiche Flüge erklärt. Nun kommen weitere Streichungen dazu.

Der irische Billigflieger Ryanair streicht in Deutschland wegen der Einführung der Luftverkehrsteuer noch mehr Flugverbindungen als bisher bekannt. Insgesamt würden ab kommendem Jahr 34 Ziele nicht mehr von deutschen Flughäfen aus angeflogen, teilte Ryanair in Düsseldorf mit. Betroffen seien neben Ryanairs wichtigstem deutschen Standort – dem Flughafen Hahn im Hunsrück – Verbindungen ab Berlin-Schönefeld, Bremen und Weeze bei Düsseldorf. Insgesamt entfielen wöchentlich 414 Flüge. Die Verbindungen würden zumeist mit dem Inkrafttreten des Sommerflugplans ab April eingestellt.

Ryanair hatte bereits im Oktober das Aus für neun Verbindungen und 150 wöchentliche Flüge ab dem Hunsrück-Flughafen Hahn erklärt und dies mit der Luftverkehrsabgabe begründet. Durch die Steuer werden nach Angaben des Billigfliegers die Strecken unrentabel. Nun kommen weitere 25 gestrichene Verbindungen und 264 wöchentliche Flüge von und zu den anderen deutschen Flughäfen hinzu. Betroffen sind unter anderem Verbindungen von Berlin-Schönefeld nach Bremen oder Weeze, von Bremen nach Liverpool oder Mailand sowie von Weeze ins spanische Saragossa oder nach Göteborg.

Ryanair hatte im Oktober angedeutet, dass neben den Verbindungen ab Hahn weitere Verbindungen wegfallen könnten. Auch Air Berlin hatte angekündigt, sein Flugangebot auszudünnen. Die Luftfahrtbranche insgesamt war gegen die Einführung der Luftverkehrabgabe Sturm gelaufen – unter anderem, weil sie Nachteile gegenüber der Konkurrenz aus dem Ausland befürchte.

Die Bundesregierung hatte die Ticketabgabe im September beschlossen. Sie ist Teil des Milliarden-Sparpakets für den Bundeshaushalt und soll ab 1. Januar 2011 auf alle Flüge erhoben werden. Für Kurzstreckenflüge sind dann acht Euro pro Flug fällig, für Mittelstreckenflüge sind es 25 Euro und für Langstreckenflüge 45 Euro. Die meisten Fluggesellschaften und Reiseveranstalter werden die Steuer an die Kunden weitergeben.

Quelle: Welt Online