Ein Mitarbeiter der Schweizer Großbank UBS hatte offenbar Probleme mit der Verschwiegenheit. Das kostet der Bank den einen Großauftrag.
Die Schweizer Großbank UBS ist nach Informationen der Nachrichtenagentur AP nicht mehr an der Betreuung des bevorstehenden Börsengangs des US-Autobauers General Motors (GM) beteiligt. Grund dafür sei, dass ein Bankmitarbeiter Informationen zu dem Aktienverkauf in einer E-Mail weitergegeben habe, verlautete aus informierten Kreisen. General Motors habe der US-Börsenaufsicht SEC die Mail am Mittwoch vorgelegt. Weder die UBS noch die SEC wollte sich zu dem Bericht äußern.
Einzelheiten zum Inhalt der E-Mail und dem Verteilerkreis wurden nicht bekannt. In dem Schreiben an die SEC heißt es dem Bericht zufolge, dass Investoren, die GM-Aktien kauften, wegen des Vorfalls Schadensersatzforderungen erheben könnten.
Die US-Regierung hofft, mit dem Börsengang des Autobauers sieben Milliarden Dollar einzunehmen, sodass GM dem US-Steuerzahler dann noch 33 Milliarden Dollar schulden würde. Dieser Betrag soll später in weiteren Aktienverkäufen eingebracht werden. Der Börsengang der Opel-Mutter ist für den 18. November geplant.
Wie GM am Mittwoch bekannt gab, hat der Konzern seine Verluste in Europa verdreifacht, für das dritte Quartal aber insgesamt einen Gewinn nach Steuern von zwei Milliarden Dollar (1,45 Milliarden Euro) erwirtschaftet. Das ist fast so viel wie im ersten Halbjahr 2010 insgesamt. GM verfehlte damit die vor einer Woche vorausgesagten maximal 2,1 Milliarden Dollar Gewinn nur knapp.
Dem einst größten Autohersteller der Welt kamen die Erholung auf dem US-Markt und gute Geschäfte in China zugute, wie das Unternehmen am Mittwoch in Detroit mitteilte. Auch für das vierte Quartal rechnet GM mit einem positiven Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit), allerdings werde sich das Wachstum verlangsamen.