Hans Eichel (SPD) droht wegen des Euro-Beitritts Griechenlands Ärger. Der Ex-Finanzminister soll damals Kritiker mundtot gemacht haben.
Der ehemalige Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) gerät wegen seiner Rolle beim Euro-Beitritt Griechenlands durch bislang unbekannte Dokumente unter Druck. Das berichtet die „Bild“-Zeitung unter Berufung auf einen dem Blatt vorliegenden Brief von Eichel an den ehemaligen Bundesbankvorstand Ernst Welteke.
Danach soll Eichel kurz vor dem Euro-Beitritt Griechenlands im Jahr 2000 Druck auf die Bundesbank ausgeübt haben, um Kritiker des Beitritts mundtot zu machen. Politiker von Union und FDP hätten nun einen Untersuchungsausschuss im Bundestag zum Fall Griechenland gefordert.
Nach den Worten des CSU-Finanzexperten Hans Michelbach müsse geklärt werden, „welche Vertuschungen und Versäumnisse der rot-grünen Regierung dafür gesorgt haben, dass Griechenland den Euro überhaupt bekommen konnte“. Der FDP-Finanzexperte Frank Schäffler hält dem Bericht zufolge das Verhalten von Eichel für „rechtswidrig“.
Bei der Auseinandersetzung gehe es um die Kritik des ehemaligen hessischen Landeszentralbankchefs Hans Reckers am Beitritt Griechenlands. Reckers hatte am 26. April 2000 öffentlich wegen mangelnder wirtschaftlicher Leistung Griechenlands für einen Aufschub um mindestens ein Jahr geworben. Wenige Tage später habe Eichel den umstrittenen Brief an Bundesbankchef Welteke geschrieben.