Die IG Metall setzt sich in den Tarifverhandlungen erstmals dafür ein, dass Leiharbeiter genauso wie die Stammbelegschaft bezahlt werden.
Erstmals will die IG Metall bei Tarifverhandlungen für gleichen Lohn von Leiharbeitern und Stammbeschäftigten kämpfen. Bei der bevorstehenden Tarifrunde in der Stahlbranche sei das Prinzip „Gleiche Arbeit, gleiches Geld“ ein „Kernanliegen der IG Metall“, sagte der nordrhein-westfälische IG-Metall-Bezirksleiter Oliver Burkhard dem „Handelsblatt“. „Jetzt ist es an der Zeit, dieses Thema konkret anzupacken.“
In der Stahlindustrie habe die IG Metall eine „Organisationsmacht, um das auch durchzusetzen“, fügte Burkhard hinzu, der auch IG-Metall-Verhandlungsführer für die Stahlindustrie ist. Die Tarifkommission der IG Metall will am Freitag ihr Forderungspaket für die 85.000 Beschäftigen der Branche offiziell beschließen. Die Verhandlungen starten am 6. September.
Die geplante Zeitarbeiter-Regelung wäre eine tarifpolitische Premiere: Sie würde erstmals sämtliche Firmen einer Branche verpflichten, ihren Leihkräften eine über bestehende Zeitarbeiter-Tarifverträge hinausgehende Entlohnung zu garantieren. „Wir wollen damit ein starkes Signal setzen, das durchaus auch über Branchengrenzen hinaus wirken soll“, sagte Burkhard. Auch die Unternehmen der benachbarten Metall- und Elektroindustrie müssten wissen, dass die IG Metall eine Lohnkonkurrenz zulasten von Stammbeschäftigten nicht auf Dauer tolerieren werde.