Umdenken bei Aldi? Der Discounter erwägt, künftig stärker in der Öffentlichkeit präsent zu sein. Auch eine Albrecht-Biografie soll geplant sein.

Der Discount-Riese Aldi erwägt einem Medienbericht zufolge, seine jahrzehntelange Zurückhaltung gegenüber der Öffentlichkeit zu lockern. Laut "Spiegel" haben die Führungskräfte bereits vor dem Tod von Aldi-Gründer Theo Albrecht mehrere Medienberatungsfirmen ins Haus geholt, um sich über eine künftige Öffentlichkeitsstrategie beraten zu lassen.

Zudem wolle Karl Albrecht junior, der Sohn des Aldi-Gründers Karl Albrecht und Neffe des jüngst gestorbenen Theo Albrecht, eine Biografie seines Vaters verfassen. „Ich schreibe eine Biografie meines Vaters, die über weite Zeiträume auch eine Firmenchronik beinhaltet. Mein Vater unterstützt das Projekt“, schrieb Albrecht junior in einem Brief an den „Spiegel“. Nach jahrzehntelangem Schweigen habe sich damit erstmals ein Familienmitglied der Unternehmerfamilie Albrecht zu Wort gemeldet.

Theo Albrecht war vor einer Woche im Alter von 88 Jahren in seinem Geburtsort Essen gestorben. Er und sein zwei Jahre älterer Bruder Karl gelten als Erfinder der Discount-Idee im Einzelhandel. Sie hatten aus einem kleinen Geschäft der Mutter in Essen das Aldi- Imperium aufgebaut. Aldi, getrennt in Süd und Nord, gilt in Deutschland als Marktführer, auch wenn Konkurrenten wie Lidl aufholen.

Albrecht junior äußerte sich laut „Spiegel“ auch über seine Rolle im Konzern. Er sei lange im USA-Geschäft des Discounters tätig gewesen. „Innerhalb von 30 Jahren bin ich dreimal schwer an Krebs erkrankt. Nach der dritten Erkrankung im Jahr 2004 habe ich mich aus dem aktiven Berufsleben zurückgezogen“, sagte der promovierte Jurist.

Dem Bericht zufolge führt der Tod von Theo Albrecht auch zu einer Neuordnung bei Aldi Nord. Albrechts Witwe Cäcilie werde ihm im Stiftungsvorstand nachfolgen, dem obersten Kontrollgremium des Verwaltungsrates.

Quelle: Welt Online