Der Ölgigant BP braucht offenbar dringend Geld: Laut einem Medienbericht will er die deutsche Tankstellenkette Aral verkaufen.

Der angeschlagene Ölkonzern BP will einem Magazinbericht zufolge nun auch seine deutsche Tankstellenkette Aral verkaufen, um Geld für die Kosten der Umweltkatastrophe im Golf von Mexiko zusammenzubekommen. Dabei werde der Wert der Kette mit rund 2500 Stationen auf einen Wert von gut zwei Milliarden Euro beziffert, berichtete die „Wirtschaftswoche“. Sie berief sich dabei auf Investmentbanker, die mit der BP-Verkaufsstrategie vertraut seien.

Als Interessenten gelten demnach der französische Ölkonzern Total, der russische Konkurrent Rosneft sowie der Tankstellenverbund Avia. Rosneft sei auch an den beiden BP-Raffinerien in Nordrhein-Westfalen interessiert.

Aral gehört seit 2004 zu BP. Der britische Konzern hat einen Milliarden-Fonds zur Begleichung der Schäden aus dem Bohrunfall vor der Südküste der USA zugesagt und damit begonnen, zur Finanzierung der Kosten Unternehmensteile abzustoßen.

Zudem will BP am Dienstag versuchen, das für die Ölpest im Golf von Mexiko verantwortliche Bohrloch endgültig zu verschließen. Bis Ende August sollten dann die Entlastungsbohrungen fertig sein, sagte BP-Chef Bob Dudley. Mit diesen Bohrungen soll die Gefahr austretenden Öls endgültig gebannt werden. Bei der jetzt für Dienstag geplanten Aktion „static kill“ sollen Schlamm und Zement in das Bohrloch in rund 1500 Metern Tiefe gepresst und die Öffnung versiegelt werden.

Dudley sagte weiter, das Unternehmen sei derzeit dabei, sich von Vermögenswerten zwischen 25 und 30 Milliarden Dollar zu trennen. Die Erlöse sollten für die Säuberungsarbeiten und Schadenersatzansprüche verwendet werden. Seit dem Untergang der Bohrplattform „Deepwater Horizon“ sind Millionen Liter Öl in den Golf von Mexiko gelaufen. Die Ölpest hat unter anderem die Lebensgrundlagen vieler Fischer und anderer Geschäftsleute an der Küste vernichtet.

Quelle: Welt Online