Der Fachkräftemangel in einigen Branchen treibt Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) um: Er macht sich für eine Lockprämie für Ausländer stark.

In der Bundesregierung macht sich auch Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) für die Anwerbung ausländischer Fachkräfte stark. „Das Thema, wie Deutschland für ausländische Facharbeiter endlich attraktiv wird, steht ganz oben auf meiner Agenda“, sagte Brüderle dem "Handelsblatt". Er plane für die nächsten Monate eine Fachkräfte-Initiative.

Neben der Reduzierung von Einkommensschwellen hält der FDP- Politiker auch ein Begrüßungsgeld der Wirtschaft für Gastarbeiter für möglich. „Es ist denkbar, dass einige Unternehmen, die es sich leisten können und dringenden Bedarf haben, ausländischen Facharbeitern eine Lockprämie zahlen“, sagte Brüderle. Ausgeschlossen sei dagegen, dass der Bund mit Steuergeldern Fachkräften aus dem Ausland den Weg nach Deutschland erleichtere.

Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) hatte sich am Wochenende ebenfalls für die verstärkte Anwerbung ausländischer Fachkräfte ausgesprochen. Brüderle sagte der Zeitung: „Der Fachkräftemangel wird in den nächsten Jahren zum Schlüsselproblem für den deutschen Arbeitsmarkt und nicht die Arbeitslosigkeit.“ Je länger der Aufschwung anhalte, desto größer werde das Problem.

Brüderle begrüßte indes die neuen Arbeitsmarktzahlen. „Die Zahl der Arbeitslosen könnte demnächst unter drei Millionen rutschen und die Zahl der Kurzarbeiter unter die Marke von 100.000 fallen“, sagte Brüderle dem „Handelsblatt“. Angesichts der positiven Entwicklung sei auch ein historischer Tiefstand möglich. „Wenn der Trend anhält, und dafür gibt es einige Indizien, halte ich mittelfristig eine Arbeitslosenquote von vier Prozent für Deutschland durchaus für erreichbar. In manchen Regionen haben wir quasi schon Vollbeschäftigung“, sagte der Minister.

Quelle: Welt Online