Ermutigenden Daten vom Immobilienmarkt haben den US-Aktienmärkten Gewinne beschert. Auch BP-Anleger hatten Grund zur Freude.

Ein sonniger Ausblick des US-Paketdienstleisters FedEx und ermutigende Daten vom Immobilienmarkt haben den US-Aktienmärkten am Montag deutliche Gewinne beschert. FedEx hob seine Gewinnprognose für das gerade angelaufene Geschäftsjahr an und begründete dies mit einer unerwartet starken Nachfrage. Analysten sahen darin ein weiteres Zeichen dafür, dass sich die Weltwirtschaft erholt. Die Kauflaune auf dem New Yorker Börsenparkett wurde zudem von einer anziehenden Nachfrage nach neuen Eigenheimen verstärkt, was als Indiz gewertet wurde, dass der US-Wirtschaft ein erneutes Abrutschen in eine Rezession erspart bleiben dürfte.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss mit einem Plus von ein Prozent bei 10.525 Punkten. Im Verlauf pendelte er zwischen 10.414 und 10.526 Zählern. Der breiter gefasste S&P 500 legte 1,1 Prozent zu auf 1115 Punkte. Der Index der Technologiebörse Nasdaq notierte 1,2 Prozent fester bei 2296 Stellen. In Frankfurt schloss der Dax 0,5 Prozent fester bei 6194 Zählern.

„Die FedEx-Nachricht ist wichtig, denn sie zeigt, dass die Wirtschaft robuster ist, als die meisten Volkswirte gedacht haben“, sagte Analyst Bruce Bittles von Robert W. Baird & Co. Die FedEx-Aktien gewannen rund 5,6 Prozent an Wert, nachdem das Unternehmen seine Gewinnprognose für das Geschäftsjahr 2011 um 20 Cent auf eine Spanne von 4,60 bis 5,20 Dollar je Aktie erhöht hatte. Unter anderem laufe das Expressgeschäft besser als erwartet, teilte der Konkurrent der Deutschen Post mit. Auch die Papiere des Rivalen UPS profitierten davon und gewannen 1,9 Prozent hinzu.

Die überraschend guten Daten vom Immobilienmarkt verhalfen vor allem den Aktien von Baufachmärkten wie Masco ins Plus, dessen Anleger sich über einen Kurssprung von 4,5 Prozent freuen konnten. Der Eigenheimabsatz war im Juni aufs Jahr hochgerechnet auf 330.000 gestiegen. Von Reuters befragte Analysten waren von 320.000 neuen Häusern ausgegangen. Im Mai waren die Häuserverkäufe auf ein Rekordtief gesunken. Das Auslaufen einer Steuergutschrift hatte die Zahl der Verkäufe zurückgehen lassen. Deshalb bewerteten Analysten die nun bessere Nachfrage als umso bemerkenswerter.

Die BP-Anleger jubelten über den offenbar bevorstehenden Abgang von Firmenchef Tony Hayward: Die in New York notierten Papiere des britischen Konzerns legten 4,9 Prozent zu. Noch am Montagabend soll nach Angaben aus Kreisen bei einem Direktoriumstreffen das Schicksal des wegen der Ölpest im Golf von Mexiko unter Druck geratenen Hayward besiegelt werden. Der US-Manager Bob Dudley gilt als Favorit für die Nachfolge.

Der Kurs des Spezialmedikamenten-Herstellers Genzyme legte 7,8 Prozent zu, nachdem das Unternehmen nach Angaben aus Kreisen ein Übernahmeangebot von Sanofi-Aventis erhalten hatte. Das Management prüfe nun seine Optionen, es wolle aber nicht das gesamte Unternehmen verkaufen.

An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,02 Milliarden Aktien den Besitzer. 2443 Werte legten zu, 578 gaben nach und 106 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 2,15 Milliarden Aktien 2044 im Plus, 639 im Minus und 81 unverändert.

An den US-Kreditmärkten stiegen die zehnjährigen Staatsanleihen um 1/32 auf104-08/32. Sie rentierten mit 2,996 Prozent. Die 30-jährigen Bonds kletterten 5/32 auf 106-05/32 und hatten eine Rendite von 4,017 Prozent.

Quelle: Welt Online