Umweltminister Norbert Röttgen hat sich für ein Moratorium für neue Ölbohrungen in der Nordsee ausgesprochen. Man könne nicht jedes Risiko eingehen.
Ein Moratorium für neue Ölbohrungen in der Nordsee hat Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) vorgeschlagen. Von Deutschland sollte eine entsprechende Initiative ausgehen, sagte Röttgen in der ZDF-Sendung „Maybrit Illner“. Die Ölkatastrophe am Golf von Mexiko sei Anlass genug zu überprüfen, welche Risiken bei Ölbohrungen künftig gemieden werden sollten. „Wir gehen Risiken ein, aber wir dürfen nicht jedes Risiko eingehen“, betonte der Minister.
„Wenn man mal eine Pause macht, ein Moratorium für neue Bohrungen, dann wäre das vielleicht ein praktischer Schritt, den durchzusetzen schon schwer genug fallen wird“, sagte Röttgen. Er glaube nicht, dass die anderen Nordsee-Anrainer einen solchen Schritt mitgehen würden.
Der Minister betonte zugleich, die für Bohrungen in der Nordsee geltenden Umwelt- und Sicherheitsstandards seien nicht mit denen in den USA vergleichbar. „Ohne die Sicherheit von Bohrungen darf es keine Bohrungen geben.“
Vor zwei Wochen hatte schon EU-Energiekommissar Günther Oettinger ein Moratorium als Konsequenz aus der Katastrophe im Golf von Mexiko gefordert. Unter anderem Großbritannien hatte dies aber abgelehnt. Für die Genehmigung der Bohrungen sind die Regierungen der EU-Mitgliedstaaten zuständig.