In Griechenland haben landesweite Streiks gegen die Sparpläne der Regierung das öffentliche Leben nahezu zum Erliegen gebracht.
Landesweite Streiks gegen das Sparprogramm der Regierung und eine Rentenreform haben das öffentliche Leben in Griechenland lahmgelegt. Sämtliche Fährverbindungen von der Hafenstadt Piräus zu den Inseln der Ägäis wurden gestrichen, U-Bahnen und Busse in Athen fuhren nicht. Geschlossen blieben auch alle staatlichen Behörden wie Ministerien, Museen und Steuerämter sowie Schulen und Universitäten.
Rund 4000 Gewerkschaftsmitglieder demonstrierten im Zentrum Athens gegen die Sparmaßnahmen – deutlich weniger als die Gewerkschaften erwartet hatten. Die Demonstranten zogen vor das Parlamentgebäude und skandierten immer wieder den Spruch „Hände weg von unseren Renten“ und beschimpften die Abgeordneten als „Diebe“ und „Lügner“. Die Demonstration verlief zunächst friedlich.
Wegen einer vierstündigen Arbeitsniederlegung der Fluglotsen kommt es zu Dutzenden Ausfällen von Flügen. Im Radio und Fernsehen gibt es keine Nachrichten, weil auch die Journalisten streiken. Die Ärzte in öffentlichen Krankenhäusern behandeln nur Notfälle. Zu den Streiks haben die beiden größten Gewerkschaftsverbände GSEE und ADEDY aufgerufen.
Das Programm der Regierung zur Abwendung eines Staatsbankrotts sieht unter anderem einen Einstellungsstopp im öffentlichen Dienst und Gehaltskürzungen für Beamte sowie erhebliche Einsparungen im Sozialbereich vor. Das Rentenalter wird von heute im Durchschnitt 61,4 auf 65 Jahre erhöht. Das Parlament hatte am Vorabend das Gesetz in seinem Prinzip und als Ganzes gebilligt. Am Donnerstag wurden die Details des Gesetzes zur Rentenreform erörtert.