Nach nur drei Monaten nimmt der Software-Riese Microsoft sein neues Handy “Kin“ wieder vom Markt. Es war nicht der erste Hardware-Flop.

Kaum eingeführt stampft Microsoft seine für junge Leute entwickelte Handy-Reihe Kin in den USA wieder ein. Auch den für Herbst geplanten Verkaufsstart in Europa blies der US-Softwareriese ab. Analysten bezeichneten den Schritt als längst überfällige Entscheidung.

Den Experten zufolge fehlen den Handys wichtige Funktionen, die die Konkurrenzmodelle, wie das iPhone von Apple und das Nexus One von Google erfolgreich machen. In den USA will Microsoft die Restbestände des Handymodells aber noch mit seinem Vertragspartner Verizon verkaufen.

In das Kin hat Microsoft den hauseigenen Musikplayer Zune eingebaut. Außerdem hat es spezielle Funktionen, die die Nutzung von Social Networks wie Twitter, Facebook oder MySpace erleichtern. Analysten zufolge können Nutzer aber keine Software-Anwendungen auf dem Handy installieren.

Zudem basiert das Handy auf der veralteten Software Windows Phone OS. Microsoft bereitet gerade den Start des neuen Betriebssystems Windows Phone 7 vor. Experten zufolge war es Microsofts Fehler, Kin zuerst auf den Markt zu bringen. „Das Windows Phone 7 ist die richtige Handy-Strategie“, sagte Analyst Matt Rosoff. „Als es mit dem Phone 7 voranging, hätten sie das Kin-Projekt stillschweigend begraben sollen.“

Das Kin-Entwicklungsteam soll nun laut Microsoft mit der Abteilung zusammengelegt werden, die sich um die neue Software für das Windows Phone 7 kümmert.

Quelle: Welt Online