Die Chancen für die EADS, den Zuschlag für die Erneuerung der US-Tankerflotte zu bekommen, sind äußerst gering. Boeing wird mit massiver Lobbyarbeit in Washington eine Vergabe an die Europäer um jeden Preis zu verhindern wissen. Trotzdem kann EADS mit der Bewerbung zwei wichtige Ziele erreichen.
Die Chancen für EADS, den Auftrag zur Erneuerung der US-Tankerflotte zu gewinnen sind gering – vor allem, wenn es dem Konzern nicht gelingt, amerikanische Partner für die Lieferung militärischer Komponenten zu finden.
Und dafür werden Boeings Verbündete im US-Kongress schon sorgen. Sie plädieren für eine amerikanische Lösung und üben Druck auf US-Firmen aus, nicht mit dem Konkurrenten aus Europa zusammenzuarbeiten.
Der einzige Vorteil, den EADS hat, ist der: Der Konzern kann dem US-Militär ein Flugzeug anbieten, das schon fliegt.
Aber auch wenn der Tanker-Auftrag an Boeing gehen sollte, dürfte der Airbus-Mutterkonzern mit seiner neuerlichen Bewerbung zumindest zwei Ziele erreichen.
So kann er zum einen die Gewinnmarge des Konkurrenten drücken, da dieser nicht mehr alleiniger Bewerber ist und nun nicht mehr die Preise diktieren kann. Und noch eines: EADS ist vom Pentagon als Hauptauftragnehmer grundsätzlich akzeptiert worden. Das bietet den Europäern langfristige Chancen in den USA, dem größten Rüstungsmarkt der Welt – auch wenn es diesmal nicht klappt.