Größte Banken-Pleite des Jahres in den USA: Die Behörden haben die Colonial BancGroup im Bundesstaat Alabama dichtgemacht.

Washington. Die Finanzkrise reißt in den USA immer noch weitere Banken in den Abgrund. Die Aufsichtsbehörden verfügten nun die Schließung der Colonial BancGroup, die sich nach dem Zusammenbruch von Immobilienkrediten in Florida und Nevada nicht mehr erholen konnte. Es ist die bislang größte US-Bankenpleite dieses Jahres. Mit einer Bilanzsumme von 25 Milliarden Dollar war Colonial doppelt so groß wie die im Mai zusammengebrochene BankUnited FSB.

Damit sind in den USA seit Jahresbeginn schon 77 Banken zusammengebrochen, die über die staatliche Einlagensicherungsgesellschaft FDIC abgesichert waren. 2008 gab es im Zuge der Wirtschafts- und Finanzkrise im zweiten Halbjahr 25 Bankenpleiten, 2007 nur drei. Die Zahl der Banken, die von der FDIC als gefährdet eingestuft werden, stieg im ersten Quartal dieses Jahres auf 305, nach 252 im vierten Quartal 2008.

Die 346 Colonial-Filialen wurden zusammen mit 20 Milliarden Dollar Einlagen an die FDIC übertragen und an das Konkurrenzunternehmen BB&T verkauft. Die FDIC erklärte, die Colonial-Zweigstellen würden als Einrichtungen des neuen Eigentümers zu den gewohnten Geschäftszeiten öffnen. Die Filialen befinden sich in den US-Staaten Alabama, Florida, Georgia, Texas und Nevada, Hauptsitz der Bank war Montgomery in Alabama.

Die Pleite der Colonial kostet die FDIC schätzungsweise 2,8 Milliarden Dollar. Am Freitag wurden noch vier weitere Banken wegen Insolvenz geschlossen. Eine davon ist die Dwelling House Savings and Loan Association in Pittsburgh, Pennsylvania, die mit einer Bilanzsumme von 13,4 Millionen Dollar zu den kleinen Kreditinstituten gehört. Ebenfalls geschlossen wurden die Community Bank of Nevada in Las Vegas sowie zwei Finanzinstitute in Arizona - die Community Bank of Arizona in Phoenix und die Union Bank in Gilbert. ap

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