Das Emirat Katar hat Porsche sieben Milliarden Euro für dessen Stammaktien geboten. Die Aufsichtsratschefs Piëch und Porsche sowie die Eigentümerfamilien wollen jetzt über die Zukunft des Sportwagenbauers entscheiden.
Stuttgart/Hannover. Im erbitterten Machtkampf zwischen Porsche und VW könnte Medienberichten zufolge bereits am heutigen Sonntag eine Entscheidung fallen. Die Aufsichtsratschefs von VW und Porsche Ferdinand Piëch und Wolfgang Porsche wollen in Salzburg über die Zukunft der Konzerne beraten. Nach Informationen der „Berliner Morgenpost kommen die Eigentümerfamilien des Sportwagenbauers Porsche am Sonntagvormittag in Salzburg zu dem vermutlich entscheidenden Treffen zusammen, auf dem die Weichen für Zukunft des Unternehmens und des Volkswagen-Konzerns gestellt werden sollen.
Die Stammaktien der Porsche Automobil Holding werden bislang ausschließlich von den Familien Porsche und Piëch gehalten. Unmittelbar vor der Weichenstellung hat das Emirat Katar sieben Milliarden Euro für eine Beteiligung an dem hoch verschuldeten Sportwagenbauer sowie dessen Optionen auf weitere Anteile an Europas größtem Autobauer geboten, an dem Porsche bereits die Mehrheit hält. Ob es zu einem Einstieg des Emirats kommt, ist allerdings noch nicht ausgemacht. Einem „Spiegel“-Bericht zufolge hat VW wiederum seine Offerte für einen Anteil an Porsche erhöht. Weder VW noch Porsche hatten am Samstag die Informationen oder Berichte kommentiert.
Am 23. Juli tritt der Aufsichtsrat von Porsche zu einer außerordentlichen Sitzung zusammen. Die Aufsichtsratssitzung hat nur zwei Tagesordnungspunkte: Die Frage einer Kapitalerhöhung für den mit neun Milliarden Euro verschuldeten Sportwagenbauer und die Grundlagenvereinbarung über ein Zusammengehen mit Volkswagen. „Am Sonntag fällt die Entscheidung wie es mit Porsche und Volkswagen weitergehen wird, allenfalls ein paar Tage später“, sagt eine mit den Vorgängen vertraute Person der „Berliner Morgenpost“.
Spätestens bis zum Donnerstag solle die Entscheidung gefallen sein. Dann feiert der Volkswagenkonzern in Ingolstadt mit großem Pomp das 100-jährige Bestehen der Tochter Audi. „Da sind alle da, die Bundeskanzlerin, die Piëchs und Porsches, die Vorstandschefs von Porsche und Volkswagen sowie die Ministerpräsidenten Niedersachsens, Baden-Württembergs und Bayerns. Und bis die zusammenkommen, muss dieser Übernahmekonflikt geregelt sein“, sagte die Person der Zeitung.