Diese Zahl ist besorgniserregend: Die deutschen Insolvenzverwalter fürchten, dass es in in diesem Jahr bis zu 40.000 Unternehmenspleiten geben wird, was mehrere hunderttausend Arbeitsplätze kosten könnte. Aber das ist noch nicht alles. Im kommenden Jahr kann es sogar noch schlimmer werden.

Wiesbaden/Köln. relatedlinksDie deutschen Insolvenzverwalter rechnen für 2009 mit einer Rekord-Pleitewelle. Dieses Jahr wird die Zahl der Unternehmensinsolvenzen laut Insolvenzverwalterverband VID voraussichtlich die Marke von 40.000 erreichen. Laut Statistischem Bundesamt stieg die Zahl der Unternehmenspleiten im Februar um 1,2 Prozent.

Die Amtsgerichte verzeichneten im Februar insgesamt 2394 Firmeninsolvenzen, teilte das Statistische Bundesamt mit. Die Zahl der Verbraucherinsolvenzen hingegen ging demnach um 7,6 Prozent auf 7450 zurück. Noch in diesem Jahr ist laut VID mit einem „massiven Anstieg“ der Unternehmensinsolvenzen zu rechnen. Die Februar-Zahlen des Statistischen Bundesamtes seien „erst der Anfang“, erklärte Verbandschef Siegfried Beck. „Die eigentliche Insolvenzwelle kommt erst noch.“ Wenn nicht schon dieses Jahr, dann würden spätestens 2010 über 40.000 Firmen im Jahresverlauf Pleite gehen.

Nach einer Studie der Wirtschaftsauskunftei Bürgel meldeten im gesamten ersten Quartal dieses Jahres rund 30.500 Verbraucher Privatinsolvenz an, ein Rückgang über die drei Monate um 7,5 Prozent. Dabei sei die Entwicklung je nach Bundesland aber sehr unterschiedlich ausgefallen. Verbraucher der nördlichen Bundesländer sind demnach deutlich stärker von Privatinsolvenzen betroffen als Verbraucher aus dem Süden.

Spitzenreiter ist demnach Bremen mit 71 Pleiten auf 100.000 Einwohner - im Vergleich zum Schlussquartal 2008 ein Anstieg um 37 Prozent. Ebenfalls stark betroffen seien Niedersachsen und Schleswig-Holstein mit je 55 Pleiten. Am seltensten hätten die Thüringer das Insolvenzrecht in Anspruch genommen mit 21 Insolvenzen auf 100.000 Einwohner, eine Abnahme um 38 Prozent.

Im Gesamtjahr 2008 hatte es einen deutlichen Rückgang sowohl von Unternehmens- als auch von Verbraucherinsolvenzen gegeben. Ende des vergangenen Jahres war die Zahl der Firmenpleiten aber angestiegen. Bei der Zahl der Bürger, die ihre Schulden nicht mehr zahlen konnten und deshalb private Insolvenz anmeldeten, war die Entwicklung dagegen uneinheitlich: Im Oktober und November war die Zahl zurückgegangen, im Dezember gestiegen.