Microsoft bietet Nutzern keine automatische Option für die Browserwahl. Die EU-Kommission reagiert mit einem formellen Kartellverfahren.

Brüssel. Brüssel hat den weltgrößten Softwarekonzern Microsoft erneut im Visier: Grund sei, dass die Wahloption zum Browser nicht mehr automatisch angezeigt werde, erklärte Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia am Dienstag in Brüssel.

Konkurrenten von Microsoft hätten die Kommission darüber informiert, dass der US-Konzern den Nutzern auf der Startseite seines Systems nicht länger die Auswahl zwischen verschiedenen Internet-Browsern lasse. Die Behörde habe deshalb eine Untersuchung eingeleitet.

+++ Microsofts neues "Office" ist Tablet-freundlich +++

+++ Microsoft muss 860 Millionen Euro Bußgeld zahlen +++

Sollte sich der Vorwurf bestätigen, müsse Microsoft mit einem Bußgeld rechnen, sagte Almunia. Die Brüsseler Wettbewerbshüter hatten Microsoft zu dem Angebot alternativer Browser gezwungen, um die Vormachtstellung des Konzerns zu brechen – sein Windows-Marktanteil liegt bei Computern und Laptops europaweit bei über 90 Prozent.

Dass ein Unternehmen sich daran nicht halte, sei einmalig, sagte der Kommissar. „Wenn die Missachtung des EU-Rechts sich bewahrheitet, wird es Sanktionen geben.“ (dpa/dapd/Reuters/abendblatt.de)