Der Euro-Austritt der Hellenen hätte laut Industrieverband fatale Konsequenzen. Spanien will weiter sparen, um Haushalt zu konsolidieren.
Düsseldorf/Madrid. Ein Euro-Austritt Griechenlands hätte nach Auffassung des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) auch für Deutschland negative Folgen. Die Konsequenzen für Griechenland und Deutschland wären fatal, sagte BDI-Hauptgeschäftsführer Markus Kerber dem „Handelsblatt“ (Dienstagausgabe). „Wir sollten uns darüber klar werden, welche großen deutschen Vermögenspositionen, Früchte der Leistungsbilanzüberschüsse der vergangenen Jahre, zur Disposition stehen“, sagte er.
Die wechselseitige Verwundbarkeit der Eurokrisen- und Euro-Überschussstaaten sei vielen gar nicht bewusst, sagte Kerber weiter. Er warnte vor einem Austritt Griechenlands, zu dem es durch fahrlässiges Verhalten oder „aufgrund kompromissloser Nachverhandlungen der griechischen Seite“ kommen könne.
Spanien kündigt weitere Sparanstrengungen an
Spanien hat zusätzliche Sparanstrengungen angekündigt, um seine Haushaltsziele zu erreichen. Dies kündigte Wirtschaftsminister Luis de Guindos am Dienstag in Madrid an. Seit vergangener Woche ist klar, dass die angepeilte Senkung des Defizits für dieses Jahr auf 5,8 Prozent von 8,9 Prozent ohne zusätzliche Maßnahmen nicht zu schaffen sein wird. Die Regierung erwägt nun eine Anhebung verschiedener Steuern, um die konjunkturell bedingten geringeren Einnahmen auszugleichen.
Mit Blick auf die Töne aus den Niederlanden und Finnland, die jüngsten EU-Gipfelbeschlüsse für leichtere Banken-Hilfen zu blockieren, sagte Guindos, einzelne Euro-Länder hätten nicht die Möglichkeit, solche Beschlüsse zu kippen. (dapd/reuters/abendblatt.de)