Laut einer aktuellen Studie liegen die Wolfsburger bei neuen Stellen und Umsatzplus auf Platz eins aller börsennotierten Firmen. Beiersdorf ist dagegen Schlusslicht
Stuttgart. Der Autobauer Volkswagen ist unter Deutschlands börsennotierten Unternehmen bei Umsatz und Mitarbeiterzahl das Maß aller Dinge. Kein auf dem Börsenparkett gehandelter Konzern mit Sitz hierzulande setzte jüngst mehr Geld um und schuf mehr Jobs als VW. Beide Kategorien gewinnt der DAX-Konzern aus Wolfsburg laut einer Analyse des Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmens Ernst & Young.
Die Studie untersucht die Entwicklung bei Erlösen und Beschäftigung unter den 50 größten börsennotierten Unternehmen Deutschlands während der ersten drei Quartale 2011. Branchengrößen wie Aldi oder Bosch, die nicht börsengehandelt sind, sind in der Studie nicht berücksichtigt.
Der Analyse zufolge steigerte VW im Jahresvergleich (Stichtag Ende September) seine weltweite Belegschaft um 58 954 Mitarbeiter - das sind plus 15 Prozent und in absoluten Zahlen so viel Zuwachs wie bei keinem anderen Konzern der Liste. Mit insgesamt 448 668 Beschäftigten rangiert VW unangefochten auf Rang eins, gefolgt von der Deutschen Post (421 895 Mitarbeiter) und Siemens (402 000 Mitarbeiter). Die Studie unterscheidet dabei nicht zwischen dem Mitarbeiteraufbau im In- und Ausland. VW selber nennt sechs Prozent Plus für Deutschland und 18 Prozent für den Rest der Welt - jedoch für den drei Monate kürzeren Stichtagsvergleich Ende September 2011 und Ende Dezember 2010. Relativ - also gemessen an der prozentualen Steigerung - sieht das Bild der Studie geringfügig anders aus: Der Jobmotor mit dem meisten Schwung war demnach die GEA-Gruppe, die vor allem im Geschäftsfeld Nahrungsmittel und Energie tätig ist. Das MDAX-Unternehmen aus Düsseldorf schaffte mit 16 Prozent Zuwachs einen Prozentpunkt mehr als VW, und kam in absoluten Zahlen auf etwa 3000 neue Jobs, was Ende September 23 726 Mitarbeiter bedeutete. Auf Platz drei des stärksten Beschäftigungswachstums landet Adidas mit 14 Prozent Zuwachs.
In der Liste der größten Jobmotoren rangiert in absoluten Zahlen hinter VW der Autozulieferer Continental, der 17 888 neue Jobs schuf. Auf Rang drei folgt Daimler mit weltweit 9944 zusätzlichen Stellen.
Schlusslichter in Sachen Beschäftigung sind der Nivea-Konzern Beiersdorf (minus 12 Prozent), die Baumarktkette Praktiker und E.on (beide minus sieben Prozent). In absoluten Zahlen strich niemand mehr Stellen als die Deutsche Telekom (11 969 Jobs weniger), gefolgt von E.on (minus 5654 Jobs) und dem Handelskonzern Metro (minus 3357 Jobs).
Im Bundesländerranking der mitarbeiterstärksten Konzerne liegen Nordrhein-Westfalen und Bayern mit je 14 Plätzen unter den Top 50 ganz vorne. Baden-Württemberg folgt auf Rang zwei mit acht Treffern.
Auch beim Umsatz geht die Krone an VW: 116,3 Milliarden Euro Erlöse aus den ersten neun Monaten sind einsame Spitze. Um satte 26 Prozent legte der Umsatz der Wolfsburger zu, was rund 24 Milliarden Euro mehr entspricht. Platz zwei der umsatzstärksten Unternehmen mit etwa 77 Milliarden Euro teilen sich der Autobauer Daimler und der Energieversorger E.on. Es folgen der Chemiekonzern BASF und Siemens. Die stärksten Umsatzsprünge verzeichneten Unternehmen mit eher unbekannten Namen: Der Duisburger Stahlhändler Klöckner & Co (KlöCo), in absoluten Umsatzzahlen nur Platz 39 auf der Liste, schaffte mit 39 Prozent Plus die beste Steigerung bei den Erlösen. KlöCo teilt sich den Spitzenplatz mit dem Hamburger Kupferkonzern Aurubis, der seine Erlöse auch um 39 Prozent hochschraubte.