Frankfurt/Main. Die Privatbanken in Deutschland sehen in der jüngsten Geldschwemme der Europäischen Zentralbank (EZB) einen wichtigen Schritt im Kampf gegen eine Kreditklemme. Die erstmals aufgelegten Drei-Jahres-Refinanzierungsgeschäfte der Notenbank verbesserten die Liquiditätsversorgung des europäischen Bankensektors entscheidend, erklärte Michael Kemmer, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbands, am Mittwoch. Das erleichtere den Banken in einer schwierigen Phase die Refinanzierung – gerade zusammen mit den anderen Liquiditätshilfen, die die EZB bereits Anfang Dezember beschlossen habe. „All das sind wichtige und richtige Schritte, um der Gefahr einer Kreditklemme im Euro-Raum zu begegnen“, betonte Kemmer.

Angesichts eingetrockneter Refinanzierungsmärkte haben sich Europas Banken jetzt bei der EZB mit rund 489 Milliarden Euro eingedeckt. Insgesamt 523 Geldinstitute beteiligten sich an der Kreditlinie mit drei Jahren Laufzeit und zu einem Zins von derzeit einem Prozent. Der Bankenverband warnte aber vor verführtem Optimismus: „Dies sind alles Notmaßnahmen, die einen funktionsfähigen Interbankenmarkt nicht ersetzen können“, sagte Kemmer. Es müsse weiter alles getan werden, um das Vertrauen in das Bankensystem wieder herzustellen. (Reuters)