London. Die Top-Bonität Großbritanniens ist nach Einschätzung der Ratingagentur Moody's auch von der Krise in der Eurozone bedroht. Die Bemühungen der Regierung um einen ausgeglichenen Haushalt könnten durch weitere Schocks für die Wirtschaft untergraben werden, erklärte Moody's am Dienstag.
Bislang genießt Großbritannien das Top-Rating Aaa, und der Ausblick wird von Moody's mit stabil bewertet. Die Fähigkeit des Landes, zusätzliche Belastungen für den Haushalt zu kompensieren, habe sich aber verschlechtert. Der Handlungsspielraum für Großbritannien sei geringer geworden, sagte Moody's-Analystin Sarah Carlson der Nachrichtenagentur Reuters.
Der gegenwärtige stabile Ausblick für Großbritannien basiere auf der Annahme, dass die Regierung in London ihre Politik zur Haushaltskonsolidierung fortsetze, heißt es in der Jahresend-Einschätzung von Moody's. Eine Verschlechterung der makroökonomischen Aussichten oder die Notwendigkeit, dem Bankensystem zu helfen, könnten für die Haushaltskonsolidierung einen Rückschlag bedeuten. Daher sei der Ausblick für das Rating Großbritanniens auch von den Entwicklungen in der Eurozone betroffen, obwohl das Land nicht selbst Mitglied des Währungsverbundes sei. Moody's betonte, dass diese Einschätzung keine Bewertungsaktion der Agentur für Großbritannien sei. (Reuters)