Einen Tag vor dem offiziellen Betritt zeigt sich die Deutsche Wirtschaft erfreut, die sich auch Vorteile von der Aufnahme verspricht.
Berlin. Der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft hat die bevorstehende Aufnahme Russlands in die Welthandelsorganisation WTO als notwendigen Modernisierungsdruck begrüßt. Das Land werde sich neuen Standards und Regeln unterwerfen und transparenter mit Ausschreibungen für Geschäfte und mit Investoren umgehen müssen, sagte der Ost-Ausschuss-Geschäftsführer Rainer Lindner am Donnerstag im Deutschlandradio Kultur. Lindner erhoffe sich auch Vorteile für die deutsche Wirtschaft: „Ich glaube, wir stehen da vor einer günstigen Entwicklung für deutsche internationale Exporteure nach Russland.“
Schon in diesem Jahr sei mit 70 Milliarden Euro ein Rekordwert beim gemeinsamen Handelsvolumen mit Russland zu erwarten, sagte Lindner. Zwar seien die deutschen Exporte etwas schwächer als die russischen Ausfuhren, sagte ein Sprecher des Ost-Ausschusses. Doch erzielte Deutschland mit seinen Ausfuhren allein in den ersten neun Monaten dieses Jahres ein Plus von 35 Prozent. 2010 lag der Handel beider Länder zusammen bei 58 Milliarden Euro. Die Rekordmarke von 68 Milliarden aus dem Jahr 2008 soll 2011 geknackt werden. Rund 6000 deutsche Firmen seien bereits in Russland aktiv.
Am Freitag (16. Dezember) wollte der WTO-Ministerrat – nach rund 18 Jahren der Verhandlung – die Aufnahme Russlands in Genf beschließen. (dpa/abendblatt.de)