Die Anwälte von Ex-Banker Gribkowsky wollen eine Aussetzung. Da der Angeklagte fast ein Jahr in U-Haft sei, würde das Gericht zu sehr auf das Tempo drücken.
München. Im Münchner Prozess um dubiose Millionensummen beim Verkauf der Formel 1 haben die Verteidiger des angeklagten Ex-Bankvorstandes Gerhard Gribkowsky dem Gericht schwere Vorwürfe gemacht und eine Aussetzung des Verfahrens beantragt. Weil der Angeklagte schon seit fast einem Jahr in Untersuchungshaft sitze, stelle das Gericht den Prozess unter das Diktat des Beschleunigungsgebots und befasse sich nicht gründlich mit der Aufklärung der Vorwürfe, sagte Rechtsanwalt Rainer Brüssow am Montag vor dem Landgericht München.
Für den Angeklagten sei der Prozess mit dem hohen Verhandlungstakt von zwei bis drei Tagen pro Woche eine enorme Belastung, die ihn an seine körperlichen und psychischen Grenzen bringe. Der frühere BayernLB-Vorstand muss sich seit Ende Oktober wegen Bestechlichkeit und Steuerhinterziehung verantworten, weil er von Formel 1-Chef Bernie Ecclestone rund 44 Millionen Dollar Bestechungsgeld angenommen haben soll. (dpa/abendblatt.de)