Die drittgrößte US-Fluggesellschaft beantragt vor einem Gericht Gläubigerschutz. Was bedeutet das für die Kunden?

New York/Fort Worth. Die drittgrößte US-Fluggesellschaft American Airlines hat nach hohen Verlusten Insolvenz angemeldet. Der Mutterkonzern AMR und mehrere Tochterfirmen beantragten am Dienstag Gläubigerschutz nach Kapitel elf des US-Insolvenzrechts. Wie die Gesellschaft erklärte, läuft der Flugbetrieb aber normal weiter. Ziel des Schritts ist es, sich von Schulden zu befreien, um wieder durchstarten zu können.

American Airlines plagt sich seit langem mit hohen Verlusten. Alleine in den ersten neun Monaten diesen Jahres war ein Minus von unterm Strich 884 Millionen Dollar angefallen. Der Fluglinie machen die hohen Spritkosten und die scharfe Konkurrenz zu schaffen. Zudem liegt American Airlines mit den Mitarbeitern über deren Bezahlung im Clinch.

Ein neuer Mann an der Spitze soll nun das Ruder herumreißen: Thomas Horton folgt Gerard Arpey nach, wie American Airlines am Firmensitz in Fort Worth erklärte. „Das ist ein schwieriges Geschäft“, räumte der frisch gekürte Firmenchef ein. Noch ist unklar, welche langfristigen Auswirkungen die Insolvenz haben wird. American Airlines ist Teil des Luftfahrtbündnisses Oneworld, dem die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft Air Berlin2012 beitreten will. Zudem hatte American Airlines erst vor einigen Monaten einen gigantischen Auftrag für neue Flugzeuge an Airbus und Boeing vergeben.

Was bedeutet das für die Kunden?

Laut Verbraucherzentrale Hamburg sollten Kunden die bereits Tickets gebucht haben zunächst einmal Ruhe bewahren. Vorläufig geht der Flugbetrieb weiter. Mittel- und langfristige Aussagen über die Zukunft des Unternehmens lassen sich zu diesem Zeitpunkt nicht machen, da auch die Übernahme durch eine andere Airline nicht ausgeschlossen ist. Sollte der Flugbetrieb tatsächlich eingestellt werden, würden die Kunden im schlimmsten Fall allerdings auf ihren Kosten sitzen bleiben.