Die Commerzbank muss Risikopositionen abbauen, um die wegen der Schuldenkrise verschärften Kapitalanforderungen der europäischen Bankenaufsicht EBA zu erfüllen. Das Institut erwägt den Verkauf des Immobilienfinanzierers Eurohypo an den Staat.
Frankfurt. Die Commerzbank erwägt einem Zeitungsbericht zufolge ihren Immobilienfinanzierer Eurohypo mit Verlust an den Staat abzutreten. Das Institut wolle so ein erneutes Beihilfeverfahren der EU-Kommission abwenden, berichtet die „Financial Times Deutschland“ohne Angabe von Quellen. Die Commerzbank strebe eine „marktwirtschaftliche Lösung“ an, zitierte das Blatt eine mit den Überlegungen vertraute Person. Hintergrund ist, dass die Wettbewerbshüter einschreiten müssen, wenn Staaten kriselnde Banken finanziell unterstützen. Wenn der Verlust für die Commerzbank bei einem Verkauf an den Bund nur groß genug sei, könnte die EU-Kommission der Ausgliederung zustimmen.
Die Commerzbank muss Risikopositionen abbauen, um die wegen der Schuldenkrise verschärften Kapitalanforderungen der europäischen Bankenaufsicht EBA zu erfüllen. Da kommt die Eurohypo gerade recht, zum Kerngeschäft gehört sie für Commerzbank-Chef Martin Blessing ohnehin schon lange nicht mehr. Die Eurohypo muss auf Drängen der EU bis spätestens Ende 2014 verkauft werden.
Der Bericht hat den Commerzbank -Aktien am Dienstag Auftrieb gegeben. Die Aktien gewannen 0,5 Prozent auf 1,32 Euro. Er ziehe die Ausgliederung der Eurohypo in eine „Bad Bank“ einer erneuten Beteiligung durch den Bankenrettungsfonds SoFFin vor, schrieb DZ-Bank-Analyst Matthias Dürr in einem Kommentar.